Großer Nachholbedarf in Spanien
Regierung macht wieder Milliarden-Gelder frei für Gebäudesanierung
Madrid – tl. Die Regierung steckt weitere Milliarden in die Gebäudesanierung. So wurde beschlossen, knapp 1,9 Milliarden Euro an die autonomen Regionen zu verteilen, die zur energietechnischen Sanierung von bestehendem Wohnraum sowie zum Bau von Sozial-Mietwohnungen verwendet werden. Die Gelder stammen aus dem Corona-Wiederaufbauprogramm der EU. Das Ministerium für Transport, Mobilität und städtische Agenda baut darauf, dass die Investitionen 180.000 Arbeitsplätze für Betriebe und Selbstständige schaffen werden.
Von der Gesamtsumme dienen knapp 1,4 Milliarden Euro der Sanierung von Häusern, Wohnblöcken und Wohnanlagen. Mit den restlichen 500 Millionen Euro sollen Sozialwohnungen für den Mietmarkt hochgezogen werden, wie die zuständige Ministerin Raquel Sánchez nach der Beschlussfassung sagte. Mit den Investitionen will die Regierung die Zahl der jährlichen Gebäudesanierungen auf 300.000 steigern. Ziel ist es, den Energieverbrauch um mindestens 30 Prozent zu senken. Mit den Geldern für den Wohnungsbau ist bis 2023 die Errichtung von 20.000 Sozialwohnungen geplant.
Vier autonome Regionen werden schwerpunktmäßig bedacht: So erhalten Andalusien, Katalonien, Madrid und Valencia zusammen 40 Prozent der Mittel für die Gebäudesanierung sowie 60 Prozent der Gelder für den sozialen Wohnungsbau.
Großer Nachholbedarf
Bereits 2021 hatte die Regierung 1,15 Milliarden Euro für die energietechnische Gebäudesanierung freigegeben. Ebenso 500 Millionen Euro für den sozialen Wohnungsbau. Mit den jetzt bewilligten Mitteln
kommt die Summe von 3,54 Milliarden Euro zusammen. Das sind 90 Prozent der für die beiden Ziele vorgesehenen Investitionen aus dem EU-Programm.
Gerade in der Gebäudesanierung hat Spanien großen Nachholbedarf. Nach Daten der Regierung liegt die Sanierungsquote in Sachen Energieeffizienz hierzulande acht- bis zehnmal niedriger als in benachbarten Ländern. So beträgt die Sanierungsquote hierzulande nur 0,08 Prozent des Gebäudebestands. Frankreich kommt auf 2,01, Deutschland auf 1,49 und Italien auf 0,77 Prozent.