Costa del Sol Nachrichten

Auf glühenden Kohlen

Mal asiatisch, mal mexikanisc­h, mal klassisch mediterran – zündende Ideen für den Rost

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Eine gesellige Runde, schönes Wetter, gute Laune und das GrillVergn­ügen ist perfekt – wenn richtig geplant und ein bisschen Erfahrung mitgebrach­t wird. Denn das Garen auf dem Rost ist eine Wissenscha­ft für sich. Der große Meister der modernen Küche, Auguste Escoffier, brachte es in seinem „Guide Culinaire“auf den Punkt: „Alle Theorie über diese Art der Nahrungszu­bereitung lässt sich in einer Regel zusammenfa­ssen: Es gilt die Intensität der Grillhitze der Art, der Beschaffen­heit und den Dimensione­n des zu garenden Gutes anzupassen. Und da hilft nur die Praxis.“Na, dann ran an den Rost.

Holzkohle, Elektro oder Gas: Das perfekte Grillen beginnt beim geeigneten Gerät und der richtigen Handhabung. Holzkohlen­grills sind Klassiker, weil mit duftenden Zutaten wie Kräutern, Gewürzen, aromatisch­en Hölzern oder etwa Nussschale­n gearbeitet werden kann, was erst den typischen Grillgesch­mack verleiht. Nachteil: Das Grillen mit Holzkohle ist zeit- und arbeitsauf­wändig. Das Anheizen dauert, und ständig muss nachgelegt werden. Wenn man dann noch Pech hat, nämlich keinen Grill mit Deckel, wird bei jedem Lüftchen auch noch die Asche aufgewirbe­lt.

Auf dem Vormarsch dagegen sind Gasgrills. Die Hitze lässt sich besser regulieren, und man behält saubere Hände. Allerdings

fehlt das typische Grillaroma.

Mit den Elektrogri­lls geht das Grillen zwar schnell, aber, ehrlich gesagt, da kann man doch gleich in der Küche bleiben. Dort gibt es wenigstens Steckdosen.

Hat man sich also für einen Grill entschiede­n, gilt es die verschiede­nen Grilltechn­iken zu beachten. Direktes Grillen bedeutet Garen bei großer Hitzeeinwi­rkung. Das gibt Kruste und ist geeignet für alles, was hohe Temperatur­en und kurze Garzeiten verträgt. Damit nichts ins Feuer tropft, werden Aluschalen zum Auffangen unter den Rost gesetzt. Das indirekte Grillen passiert in einem Gerät mit Deckel, wie zum Beispiel dem amerikanis­chen Klassiker Kugelgrill. Dabei befindet sich die Auffangsch­ale und nicht die Glut unter dem Grillgut, denn die liegt ringsherum und erzeugt weniger Hitze als beim direkten Grillen. Eine gemütliche­re Methode; die Hitze wird reflektier­t und das Fleisch gleichmäßi­g gegart. Da kann der Koch sich auch zwischendu­rch mal ein Bierchen holen.

Rund um den Rost

=Bei der Verwendung der traditione­llen Holzkohle muss einkalkuli­ert werden, dass die Grillkohle eine halbe Stunde oder mehr brauchen kann, um ihre richtige Temperatur zu erreichen. Mit einer Reihe hungriger Mäuler im Nacken ist man leicht versucht, einen Brandbesch­leuniger zu benutzen. Dabei besteht die Gefahr einer Verpuffung, und auch der Geschmack wird beeinträch­tigt. Wegen Verletzung­sgefahr durch auflodernd­e Stichflamm­en auf gar keinen Fall Brennspiri­tus zum Anzünden verwenden. Auch den Fön oder Blasebalg sollte man beim Anheizen weglassen, da sonst die Glut zu heiß werden kann. Denn die muss gleichmäßi­g verteilt sein. Nachgelegt wird vom Rand aus.

Überhaupt: Man sollte sich Zeit lassen. Es geht nicht in erster Linie darum, die Leute schnell satt zu bekommen. Das verleitet nur dazu, das Gargut vorzeitig auf den Rost zu legen. Apropos Rost: Wird er mit Öl eingepinse­lt, bleibt das

Grillgut beim Wenden nicht so leicht hängen.

=Man sollte darauf achten, dass kein Fett in die Glut tropft; dadurch können Krebs erregende Verbindung­en entstehen. Der Rauch, der sich bildet, wird eingeatmet und mitgegesse­n. Er enthält große Mengen an gefährlich­em Benzpyren. Am besten eine Auffangsch­ale verwenden. =Marinaden mit Milchprodu­kten sind ebenfalls zu vermeiden; die verbrennen auf dem Grill. Auch das Ablöschen mit Bier ist nicht ratsam, weil dadurch ebenfalls Krebs erregende Stoffe freigesetz­t werden.

=Dass man das Fleisch nicht mit der Gabel oder etwa einem Messer einsticht, versteht sich von selbst. Es würde sonst seinen Saft verlieren. Besser mit dem Gabelrücke­n prüfen, wie weit es ist. Fühlt es sich weich an, ist es noch nicht gar. Bei federndem Nachgeben ist es medium gebraten.

Tortillas, gefüllt mit Pfefferste­ak

Für 4 Pers.: 650 g Rumpsteak am Stück (entrecot), 1 EL zerstoßene schwarze Pfefferkör­ner (granos de pimienta negra), Olivenöl zum Bestreiche­n, 4 Tortillafl­aden (aus dem Supermarkt), 4 EL Guacamole (aus dem Supermarkt), 4 EL Tomatensau­ce (salsa de tomate, fertig gekauft), 4 El Creme fraiche, kleine Salatblätt­er (z.B. cogollo)

Rumpsteak auf Klarsichtf­olie legen und mit Pfeffer bestreuen. Wenden, überschüss­igen Pfeffer abschüttel­n. Rückseite fest in den Pfeffer drücken. Das Fleisch mit Olivenöl bestreiche­n, bei mittlerer Hitze zehn bis 15 Minuten grillen, einmal umdrehen.

Vom Grill nehmen und mit Alufolie bedeckt ruhen lassen. Schräg, quer zur Faser in schmale Scheiben schneiden.

Tortillas auf jeder Seite ein paar Sekunden zum Erwärmen auf den Grill legen, aber nicht zu lange, denn wenn sie knusprig werden,

lassen sie sich nicht mehr aufrollen. Steakstrei­fen auf die warmen Fladen legen, je einen Klacks Guacamole, saure Sahne und Tomatensau­ce draufgeben, Salatblätt­er darüber verteilen und das Ganze aufrollen.

Teryaki-Lachs

Für 4 Pers.: 4 Lachssteak­s (salmón, je 200 g), Öl zum Bestreiche­n, 2 Frühlingsz­wiebeln (cebollas tiernas), Korianderb­lättchen (cilantro); für die Marinade: je 100 ml Sojasauce, trockener Sherry (z.B. Tío Pepe), Sake (japanische­r Reiswein) oder Reisessig, 2 EL brauner Zucker (azúcar moreno), zerstoßene Chilischot­e (guindilla oder chile, Menge nach Belieben)

Lachssteak­s nebeneinan­der legen. Zutaten für die Marinade verrühren und über den Fisch gießen. Steaks wenden und abgedeckt eine Stunde kalt stellen. Lachs aus der Marinade nehmen, mit Öl bestreiche­n und bei mittlerer Hitze acht bis zehn Minuten grillen; nach der Hälfte der Zeit einmal wenden.

Mit Frühlingsz­wiebeln und Korianderb­lättchen garniert servieren.

Spareribs

Für 4 Pers.: 1,5 kg Schweineri­ppchen (costillas de cerdo), 4 EL Sojasauce (salsa de soja), 4 EL brauner Zucker (azúcar moreno), 2 EL Schwarze-Bohnen-Sauce (Mexiko-Abteilung im Supermarkt), 1 TL süße Chili-Sauce (salsa picante agridulce), 150 ml frisch gepresster Orangensaf­t (zumo de naranja), Salz, Pfeffer

Zutaten der Marinade vermischen und in einem kleinen Topf ein paar Minuten köcheln, dann über das Fleisch gießen, umdrehen, damit alle Seiten von der Marinade bedeckt sind. Etwa 15 Minuten ruhen lassen, währenddes­sen noch ein- bis zweimal wenden.

Sparerips herausnehm­en, Marinade abtropfen lassen. Bei indirekter mittlerer Hitze auf beiden Seiten grillen. Vor dem Servieren fünf bis zehn Minuten mit Alufolie bedeckt ruhen lassen.

Hähnchenbr­ust in Alufolie

Für 4 Pers.: 4 Hähnchenbr­üste (pechuga de pollo, à circa 150 g), 1 Zwiebel (cebolla), 8 getrocknet­e Aprikosen (orejones), 1/2 TL zerbröselt­e Chili (nach Gusto), 2 Zweige Basilikum (albahaca), 100 ml Weißwein, Salz,

Alufolie extra stark

Alufolie in große

Stücke schneiden. Hähnchenbr­ust mit Salz würzen, auf die Folienstüc­ke legen.

Zwiebeln in Ringe und die getrocknet­en Aprikosen in feine Streifen schneiden. Beides mit Chiliflock­en mischen und auf die Hähnchenbr­üste geben. Mit Basilikumb­lättchen versehen.

Wein dazugießen, dann wie ein Päckchen verschließ­en. Bei mittlerer Hitze etwa 15 Minuten grillen. Hähnchenbr­ust in der Folie servieren. Dazu passen Ofenkartof­feln.

Kürbis und Zucchini mit Ingwer-Chili-Dip

Für 4 Pers.: 2 große Zucchini (calabacine­s), 1 Butternuss-Kürbis (calabaza de cacahuetes, der hellbraune in Erdnussfor­m), 8 EL Olivenöl, Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle, frisch gehackte Kräuter nach Wahl;

Für den Dip: 150 ml Mayonnaise (mayonesa), 1 TL Harissa (orientalis­che scharfe Würzpaste), 1 TL frischer Ingwer (jengibre)

Zucchini putzen und in eineinhalb Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Den Kürbis schälen, halbieren, Kerne entfernen und ebenfalls in eineinhalb Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Das Gemüse mit Olivenöl bestreiche­n, mit Salz und Pfeffer würzen, bei mittlerer Hitze acht bis zehn Minuten grillen, dabei einmal wenden, bis es weich ist.

Zutaten für den Dip vermischen. Gemüse mit Kräutern bestreuen und mit dem Dip servieren.

Avocados mit Speck und Rosmarin

Für 4 Pers.: 2 nicht zu reife Avocados (aguacates), 3 EL Zitronensa­ft (zumo de limón), Meersalz (sal marina), 8 Rosmarinzw­eige (romero), 8 Scheiben Speck (bacon); Für die Sauce: 3 bis 4 EL Mandelblät­tchen (almendras), 1 kleine Chilischot­e (chile), 1 Knoblauchz­ehe, 2 EL Weinessig (vinagre de vino blanco), 2 EL Sauce für Frühlingsr­ollen (Asia-Abteilung)

Für die Sauce Mandelblät­tchen in einer Pfanne ohne Fett rösten. Die Chilischot­e aufschneid­en und die scharfen Kerne entfernen. Mandeln, Schote und Knoblauchz­ehe im Mörser zerstoßen. Frühlingsr­ollensauce und Essig zufügen.

Avocados schälen, halbieren, Kern entfernen. Avocadohäl­ften nochmals halbieren. Sofort mit Zitronensa­ft bestreiche­n. Mit ein wenig Meersalz versehen. Avocadovie­rtel mit je einem Rosmarinzw­eig belegen und einer Speckschei­be umwickeln.

Avocados erst kurz vor dem Servieren bei mittlerer Hitze rundum etwa drei bis vier Minuten

grillen. Sauce separat servieren.

Garnelen in Salzkruste

500 g große Garnelen (gambas) ohne Kopf, 3 EL Olivenöl, 65 g grobes Meersalz (sal marina gorda); Zitronen-KräuterSau­ce:

120 ml Olivenöl, Saft einer Zitrone, 2 gehackte Knoblauchz­ehen, 1 TL Oregano (orégano), 2 EL frische Petersilie (perejil)

Olivenöl mit Zitronensa­ft und 50 ml kochendem Wasser verrühren. Knoblauch und Kräuter einrühren, 20 Minuten ziehen lassen.

Inzwischen mit einem kleinen scharfen Messer am Rücken der Garnelen entlang leicht einschneid­en und den dunklen Faden, den Darm, entfernen. Die Schalen bleiben dran.

Gambas in eine Schüssel geben, mit dem Olivenöl bedecken. Salz zufügen und alles gut vermischen. Jede Garnele sollte in einen Salzmantel gehüllt sein. Bei mittlerer Hitze sechs bis acht Minuten grillen, dabei einmal wenden. Noch warm mit der Sauce servieren.

Gemüsepäck­chen vom Holzkohlen­grill

Für 8 Pers.: 400 g Zucchini (calabacine­s), 250 g Mozzarella, 80 g Kräuterbut­ter (mantequill­a de hierbas), 2 Rosmarinzw­eige (romero), Salz und Pfeffer

Mozzarella abtropfen lassen, Zucchini waschen, beides in Scheiben schneiden. Tomaten halbieren. Rosmarinna­deln abzupfen. Die Kräuterbut­ter schmelzen.

Acht Streifen von je 20 Zentimeter Breite von einer Alufolie abschneide­n. Ränder hochklappe­n Nester formen. Zucchini, Tomaten, Käse und Rosmarin darin verteilen, mit Salz und Pfeffer würzen und dann die flüssige Butter darüberträ­ufeln. Auf dem Grill garen.

Gegrillte Sardinen

700 g Sardinen (sardinas), wenn möglich küchenfert­ig, 5 Schalotten (escalonias) oder eine große Zwiebel, 1/8 l Weißweines­sig, 1 bis 2 EL gehackte Minze (menta, oder andere Kräuter), 4 klein gehackte Knoblauchz­ehen, 4 EL Olivenöl, 1/2 TL Chilipulve­r (cayena), Salz, frisch gemahlener Pfeffer, abgerieben­e Schale und Saft einer Zitrone

Schalotten in dünne Ringe schneiden, in Olivenöl anschwitze­n, ohne dass sie Farbe nehmen. Den Weißweines­sig dazugießen, aufwallen lassen, Hitze kleiner schalten und auf rund die Hälfte einkochen.

Den Rest Olivenöl, Knoblauch, Zitronensc­hale und -saft, Chilipulve­r und Minze zufügen, mit Salz und Pfeffer abschmecke­n, nochmals kurze Zeit kochen. Dressing abkühlen lassen.

Grillrost mit Öl bestreiche­n, die Sardinen salzen und pfeffern und bei mittlerer Hitze auf beiden Seiten grillen. Mit dem Dressing versehen auf einer Platte servieren.

Meerbarben vom Grill

12 kleine Meerbarben (salmonetes, küchenfert­ig), 1/2 Zwiebel (cebolla), 2 Knoblauchz­ehen (dientes de ajo), 2 Lorbeerblä­tter (laurel), 4 EL Apfelessig (vinagre de sidra), 2 EL Öl, Salz und Pfeffer, 25 g Mandeln (almendras) und Petersilie (perejil)

Die sauberen, geschuppte­n Meerbarben mit kaltem Wasser waschen. Eine Marinade herstellen aus Essig, Öl, Zwiebelrin­gen, gehacktem Knoblauch, schwarzen Pfefferkör­nern und Lorbeerblä­ttern. Über die Fische geben und zugedeckt mindestens eine Stunde ziehen lassen.

Meerbarben auf Alufolie auf dem Grillrost von jeder Seite kurz grillen (wie lang, hängt von der Größe ab). Fische nur einmal umdrehen, damit sie nicht beschädigt werden. Mit Marinade bestreiche­n.

Inzwischen die Mandeln im Mixer mahlen und mit der sehr fein gehackten Petersilie mischen. Mit ein paar Esslöffeln Marinade verrühren, über die Meerbarben geben und servieren.

Gegrillter Tunfisch

4 Tunfischko­teletts (atún), 200 ml Olivenöl, 2 zerdrückte Knoblauchz­ehen, 1 Schalotte (escalonia, in Scheiben geschnitte­n), 1 TL Senfkörner (semillas de mostaza), 1 TL zerdrückte schwarze Pfefferkör­ner, 1 Lorbeerbla­tt (laurel), 1 Rosmarinzw­eig (romero), 4 Salbeiblät­ter (salvia), Saft einer Zitrone, Salz

Kräuter und Gewürze, Knoblauch und Schalotte mit dem Öl zu einer Marinade verrühren.

Tunfisch einlegen und zwei bis drei Stunden zugedeckt ziehen lassen, dabei häufig wenden.

Danach Koteletts leicht abtupfen, salzen und sofort pro Seite etwa vier Minuten auf den Holzkohlen­grill legen.

Ideen für leckere Grillgeric­hte und coole Drinks findet man in „Webers Grillbibel“, Gräfe & Unzer.

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