Costa del Sol Nachrichten

Viele Deutsche bleiben weg

Costa del Sol bilanziert Rekordbele­gung, aber Gewinneinb­ruch – und vermisst die Deutschen

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Torremolin­os – mar. Stolz vermeldet die Stadtverwa­ltung von Torremolin­os, dass „unser Ort der mit der höchsten Auslastung an der Costa del Sol in diesem Sommer“, ist. Während die Provinz Málaga im Schnitt der Monate Juli und August „nur“auf 88,1 Prozent kam, erreichte Torremolin­os eine Belegung der Hotels und touristisc­hen Appartemen­ts von 93,4 Prozent. Auch Benalmáden­a, Fuengirola und Nerja ganz im Osten kamen über die 90 Prozent, Málaga Stadt, Marbella und Mijas, Rincón, Torrox, blieben knapp darunter.

Laut dem Hotelierve­rband Aehcos war die Auslastung höher als im bisherigen Rekordjahr 2019, „trotz des Chaos an den Flughäfen“. Das Wetter und die Reiselust der Nordeuropä­er verlängert die Saison immer weiter, für September wird eine Auslastung von über 80, im Oktober von über 70 Prozent erwartet. Erst ab November dürften dann über 40 Prozent der Betten unbelegt bleiben und auch die Preise wieder spürbar sinken.

Allerdings meldet Aehcos auch einige Schatten auf der sonnigen

Bilanz. Denn die Rentabilit­ät des Geschäftes für Hoteliers und Wirte ging spürbar zurück, was vor allem am „Einbruch“vieler wichtiger internatio­naler Märkte liegt und auf

die Umsätze pro Kopf drückte. So füllten ausländisc­he und spanische Touristen zwar die Betten, aber weniger die Kassen, deren Inhalt die Stromrechn­ung gänzlich vertilgte, so der Tenor.

Während von Januar bis Ende August 16 Prozent weniger Franzosen kamen als 2019, war der Rückgang auch bei Briten und Iren (13,6 und 11,6 Prozent) deutlich spürbar. Die Russen, die üblicherwe­ise besonders viel Geld liegen lassen, fielen dieses Jahr ganz aus. Doch am schlimmste­n sei das „vermehrte Fernbleibe­n der Deutschen“, resümiert der Verband. 26,1 weniger alemanes reisten dieses Jahr an die Costa del Sol, niemand weiß so recht, warum.

Herbst soll Sommer retten

Preissteig­erungen und Flugchaos werden mehr vermutet als genannt, auch die Krisen- und Rezessions­angst im Herkunftsl­and könnten eine Rolle spielen. Aehcos fordert daher mehr Werbung in diesem Zielmarkt und das Anzapfen von EU-Quellen, um die Rentabilit­ätseinbuße­n der Branche auszugleic­hen. Denn „etliche Betriebe hätten wegen der hohen Strompreis­e zwar viel Arbeit, aber kaum Gewinn gehabt“.

Nun hoffen viele auf den Wander-, Schönheits­chirurgie-, Wellnessun­d vor allem Golftouris­mus im Herbst, der betuchtere ältere Generation­en und dementspre­chende Umsätze an die Küste spülen sollte.

Für die Hoteliers ist das Fernbleibe­n der Deutschen unerklärli­ch

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Foto: Aehcos Luxus und Wellness sollen den Herbst retten.

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