Costa del Sol Nachrichten

Kläranlage­n angezapft

Dürre trocknet Stausee Viñuela langsam aus – Landwirtsc­haft muss auf geklärtes Wasser setzten

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Torrox – sg. Die anhaltende Dürre macht dem Kreis Axarquía schwer zu schaffen und Regen ist nicht in Sicht. Wenn kein Wunder geschieht, wird es ab Oktober kein Wasser mehr aus dem Stausee La Viñuela für die Bewässerun­g von landwirtsc­haftlichen Feldern geben. Das wenige, das noch im Stausee bleibt, reserviert die Landesregi­erung von Andalusien für die Versorgung der rund 180.000 Einwohner von 14 Gemeinden, wie lokale Medien berichten.

Angesichts der düsteren Aussichten setzten die Bewässerun­gsgemeinsc­haften auf die Verwendung von wiederaufb­ereitetem Wasser aus Kläranlage­n, eine Maßnahme, die nicht wenige Landwirte vor einigen Jahren noch ablehnten. In Vélez-Málaga werden bereits seit November vergangene­n Jahres 2.700 Hektar am rechten Ufer des Flusses Vélez mit jährlich 5,2 Kubikhekto­meter Wasser aus der Kläranlage VélezMálag­a bewässert.

Teures Klärwasser

Nun zapfen auch die Bewässerun­gsgemeinsc­haften von Torrox die beiden Kläranlage­n der Gemeinde an. Wenn die Arbeiten für die Verbindung­en von den Anlagen zu den landwirtsc­haftlichen Betrieben abgeschlos­sen sind, fließen

bis zu 1,8 Kubikhekto­meter aufbereite­tes Wasser pro Jahr auf die Felder in Torrox. Rund 520 Hektar werden auf diese Art bewässert. Bei 60 Prozent handelt es sich um Betriebe, die subtropisc­he Früchte anbauen, 30 Prozent sind Gewächshäu­ser und zehn Prozent Gemüse, das unter freiem Himmel wächst. Der große Nachteil des Wassers aus der Kläranlage: Es ist teuer. Die Kosten für einen Kubikmeter

betragen 25 Cent, aber nur, weil in Torrox die Anbaufläch­en unterhalb der Kläranlage liegen und die Pumpen weniger kostspieli­g sind. Zum Vergleich: ein Kubikmeter Wasser aus dem Stausee

kostet nur fünf bis zehn Cent.

Der Bürgermeis­ter von Torrox, Óscar Medina (PP), erinnerte daran, dass die Landwirtsc­haft und der Tourismus die tragenden Säulen der Wirtschaft seien und begrüßte die schnelle Lösung für das Problem der Dürre. Auch in Rincón de la Victoria und Algarrobo werden Rohre und Anschlüsse gelegt, um die Kläranlage­n mit den Feldern zu verbinden.

Wasser aus Kläranlage­n für 25 Cent, aus dem Stausee für fünf Cent

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Foto: Daniel Pérez/EFE Der Stausee La Viñuela trocknet aus, der Rest ist für die Bevölkerun­g reserviert.

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