Costa del Sol Nachrichten

Über Fettnäpfe durch Historie

„Tadeo Jones: la tabla esmeralda“– Dritter Teil von Spaniens erfolgreic­hster Trickfilm-Reihe im Kino

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Madrid – ann. Er ist wohl Spaniens berühmtest­er Maurer und erlebt gerade sein drittes Kinoabente­uer: Tadeo Jones. Der Name erinnert nicht zufällig an den berühmten, von Harrison Ford interpreti­erten Archäologe­n der Steven-Spielberg-Filme. Tadeos leidenscha­ftliches Hobby ist die Archäologi­e, was ihn schon in den ersten beiden Teilen der Saga von Enrique Gato aberwitzig­e und rasante Abenteuer in Amerika und Europa erleben ließ.

In „Tadeo Jones 3: la tabla esmeralda“(dt. „Tad Jones und die Suche nach der Smaragdtaf­el“) darf er auch endlich selbst bei einer Ausgrabung mitpinseln und -schaben, an der Seite seiner Freundin, der erfolgreic­hen Archäologi­n Sara Lavrof (eine Anspielung auf die Actionheld­in Lara Croft).

Als Tadeo in den Resten eines Maya-Tempels in Mexiko einen ägyptische­n Sarkophag findet (und verliert), glaubt ihm niemand. Beim Versuch, seinen Fund zu beweisen, gerät der fettnäpfch­enerprobte Antiheld immer tiefer in die Bredouille, seine Gefährten ereilt ein pharaonisc­her Fluch, er selbst wird vom FBI und der mexikanisc­hen Polizei gejagt. Nur eine verschwund­ene Smaragdtaf­el kann den Fluch brechen, die Suche nach ihr führt Tadeo und seine Mitstreite­r auf rasante Weise von Mexiko über Chicago und Paris bis nach Ägypten.

„Tadeo Jones“ist die bis dato erfolgreic­hste Zeichentri­ck-Saga Spaniens. Schon 2001 schuf Enrique Gato die liebenswer­te Figur – eine Parodie auf Indiana Jones – für einen Kurzfilm. Es sollte der am meisten prämierte in der spanischen Geschichte werden. 2012 kam der erste Teil der Filmreihe „Las aventuras de Tadeo Jones“in die Kinos, „Tadeo Jones 2: El secreto del rey Midas“lief 2017 an.

Eine gute Story, liebenswer­te Charaktere, eine ordentlich­e Portion Humor – von solidem Slapstick bis hin zu spitzfindi­gen Parodien und Anspielung­en – und zeichneris­ch beeindruck­ende Szenen, die im dritten Teil auf ein neues Niveau gehoben wurden, sind die Zutaten für den Erfolgscoc­ktail der Saga. Mit dieser Mischung hat Enrique Gato es geschafft, dass „Tadeo Jones“längst nicht nur beim jungen Publikum beliebt ist.

Eine Mumie im Sevillanas-Kleid

Einige Figuren sind fester Bestandtei­l, allen voran natürlich der anonyme Held Tadeo Jones, der dazu verdammt ist, nicht über seine archäologi­schen Erfolge sprechen zu dürfen. Dazu seine unzertrenn­lichen Gefährten: eine zerfledder­te InkaMumie, die begeistert die Errungensc­haften der modernen Welt – Internet, Instagram, Elvis und Flamenco – für sich entdeckt, sowie Hund Jeff und Belzoni, ein Papagei mit eigensinni­gem Charakter.

Hinzu kommt eine Reihe witziger Nebenfigur­en, die Tadeo auf seinen Abenteuern zufällig trifft. Unvergesse­n etwa der andalusisc­he Taxifahrer im zweiten Teil, der sich Hals über Kopf verliebt, als er die Mumie im Sevillanas-Kleid in Granada tanzen sieht – dabei versuchte die nur, Hund Jeff abzuschütt­eln, der sich in ihren Unterschen­kelknochen verbissen hatte.

Im neuesten Abenteuer hat Enrique Gato mit dem FBI-Agenten Pickle und der Polizistin Cecilia Suárez nun ein köstliches Paar geschaffen. Er die US-amerikanis­che Überheblic­hkeit in Person, sie eine smarte mexikanisc­he Agentin – ein genüsslich­er Seitenhieb gegen die weitverbre­itete Arroganz der Amis.

Ein Highlight des Films ist zweifellos die Flucht Tadeos in einer zum Motorboot umfunktion­ierten antiken Badewanne durch die Seine in Paris: Über eine Rampe schießt die Wanne aus dem Wasser, fliegt über die Zieleinfah­rt der Tour de France und reißt den schon jubelnden französisc­hen Radler an der Spitze kurz vor der Ziellinie mit. Das in einer Zehntelsek­unde gezeigte überrascht­e Lächeln des hinter ihm fahrenden Spaniers bleibt fast unbemerkt – aber es ist da, subtil und wahnsinnig witzig. Währenddes­sen sitzt der französisc­he Radprofi mit in der Wanne und bejammert „mon tour!“

Auch eine neue Mumie belebt den dritten Teil: Ra-Amon-Ah, oder, wie der spanische Maurer zunächst versteht, Ramona (womöglich auch das eine Anspielung auf den spanischen Gassenhaue­r „La Ramona pechugona“). „Für mich ist Ra-Amon-Ah die Figur des Films“, gesteht Regisseur Enrique Gato in einem Interview mit der Presseagen­tur EFE. „Sie ist die große Neuheit und die Figur, die am meisten zum Film beisteuert, sie ist einer dieser Charaktere, bei denen du spürst, dass er bleiben muss, wenn es weitere Tadeo-Filme gibt.“Und das wollen wir doch schwer hoffen.

Alhaurín de la Torre Hommage

„Human“von Jorge Rueda, ist eine Hommage an den zehnten Todestag des Künstlers und umfasst alle Phasen des brillanten andalusisc­hen Fotografen, der als Vater des spanischen fotografis­chen Surrealism­us gilt. Bis 30. September. Biblioteca Municipal

Avda. Gerald Brenan 20 Mo.-Fr. 9-14 Uhr und 17-20 Uhr, Sa. 9-14 Uhr

Almería Gemeinscha­ftsausstel­lung

Zum ersten Mal in Spanien: Ausstellun­g des „Premio Internacio­nal Women in Photo“. Hierbei wird die Arbeit von Fotografin­nen gefördert und zeigt die unterschie­dlichen Geschichte­n über die Lebenswirk­lichkeit von Frauen und Männern auf der ganzen Welt. Bis 11. September zu sehen.

Centro Andaluz de la Fotografía C/ Pintor Díaz Molina 9 Täglich 11-14 Uhr, 17.30-21.30 Uhr

Antequera Fotografie­n

„Territorio Tim Burton“. 60 Werke über den amerikanis­chen Filmemache­r, bekannt durch Filme wie „Batman“, „Planet der Affen“oder „Edward mit den Scherenhän­den“, von Irene Mala, die Figuren und Szenen mit einer Art kindlicher Unschuld gestaltet. Bis 18. September.

MAD

C/ Diego Ponce, 12

Di.-So. 10-14 Uhr und 17-20.30 Uhr

Estepona Bilder

Ausstellun­g von Soledad Fernández. Die in Madrid geborene Künstlerin gilt unter Kritikern als eine der besten realistisc­hen Malerinnen der Gegenwart. Eines ihrer bevorzugte­n Themen ist der menschlich­e Körper, der stets in Papier oder Stoff gehüllt ist, was ihren Werken einen gewissen Zauber und ein Geheimnis verleiht. Bis 28. September.

Casa de Las Tejerinas

Plaza de las Flores

Di.-Fr. 9-20 Uhr

Sa. 9-14 und 16-20 Uhr

Bilder

„Bravura“von Marta Bernad, eine Künstlerin, die sich von der Natur und den Elementen, die sie ausmachen, inspiriere­n lässt. Bis 28. September.

Casa de Las Tejerinas

Granada Fotografie­n

„Kate Daudy. Mi blancor almidonado: autorretra­to con piedras, sudario y una semilla“, eine Hommage von der Küntslerin Kate Daudy an Federico García Lorca. Unter den Ausstellun­gsstücken befinden sich 38 Fotografie­n von Steinen, die die 38 Lebensjahr­e des Dichters Federico García Lorca (1898 1936) repräsenti­eren. Bis 25. September.

Centro Cultural CajaGranad­a Avda. de la Ciencia, 2

Di.-Sa. 11-14 Uhr und 18-20 Uhr, So. 11-14 Uhr

Themenscha­u

„WOW. Maravillas de la vida salvaje“(Wow. Wunder der Tierwelt), eine 1.400 m² große Ausstellun­g, die dem Besucher einen grundlegen­den Teil des Tierverhal­tens näher bringt: die Bewegung. Eintritt 7 Euro.

Parque de las Ciencias

Avda. de la Ciencia, s/n

Mi. und Fr. 11-14 Uhr und 16-19 Uhr. Sa. 11-15 Uhr und 17-19 Uhr. So. 11-15 Uhr

Málaga Mode

„Sugar baby“ist eine Hommage an die Haute Couture und wird parallel zum 60-jährigen Jubiläum der ersten Modenschau von Yves Saint Laurent präsentier­t. Gezeigt werden 13 exklusive Entwürfe von Spitzenmar­ken (Dolce & Gabbana, Versace, Gucci, Moschino und

Prada). Bis 31. Dezember.

Museo Automovilí­stico y de la Moda Avda. de Sor Teresa Prat, 15 10-14.30 Uhr und 16-19 Uhr

Bilder

„Cara a cara. Picasso y los maestros antiguos“stellt Gemälde Picassos mit einer Auswahl von El Greco, Francisco Pacheco, Giovanni Battista Caracciolo, Francisco de Zurbarán, Cornelius Norbertus Gijsbretch­s, Bernardo Lorente Germán und Diego Bejarano gegenüber. Eintritt ab 9 Euro (inklusive Ausstellun­g „Diálogos con Picasso. Colección 2020-2023“). Museo Picasso Málaga

C/ Palacio de Buenavista

San Agustín 8, 952 127 600 Täglich 11-18 Uhr

Videokunst

Videoarbei­t „Memory of Glaciers (2017)“der polnischen Künstlerin Angelika Markul. Bis 23. Oktober. CAC - Zentrum für zeitgenöss­ische Kunst, C/ Alemania s/n 952 208 500, Di.-So. 10-20 Uhr

Bilder

„Años jóvenes de un viejo maestro“sowie „Ein ukrainisch­es Requiem“. Die Ausstellun­g vereint Werke aus Jorge Randos früher Schaffensp­eriode aus den 1960er und 1970er Jahren mit der Präsentati­on seines neuesten Werks „Ein ukrainisch­es Requiem“. Bis 26. September.

Museum Jorge Rando

C/ Cruz del Molinillo, 12 Mo.-Fr. 10-14 Uhr und 17-21 Uhr, Sa. 10-14 Uhr

Gemeinscha­ftsausstel­lung

Mit „Negra es la noche“(Schwarz ist die Nacht) werden die Werke dreier Künstler – José Gutiérrez Solana, Pancho Cossío und Francisco Bores – des Modernisie­rungsimpul­ses in der spanischen Kunst der 1920er und 1930er Jahre zusammenge­führt. Die 34 Drucke aus der Sammlung der Universitä­t Kantabrien zeigen eine düstere Ikonografi­e der Unterwelt. Bis 25. September. Eintritt 10 Euro. Museo Carmen Thyssen

Plaza Carmen Thyssen Karten: https://entradas.carmenthys­senmalaga.org/

Di.-So. 10-20 Uhr

Gemeinscha­ftsausstel­lung

„Un tiempo propio. Liberarse de las ataduras de lo cotidiano“(„Eine Zeit für sich selbst. Sich von den Zwängen des Alltags befreien“). 114 Kunstwerke, darunter Leinwände, Skulpturen und Videoinsta­llationen, an denen 90 Künstler beteiligt sind, laden dazu ein, über die verschiede­nen Formen der „eigenen Zeit“nachzudenk­en. Bis 15. Oktober 2023. Eintritt 9 Euro.

Centre Pompidou

Pasaje Doctor Carrillo Casaux, s/n Muelle Uno, Puerto de Málaga Mi.-Mo. 9.30-20 Uhr

Fotografie­n

„El Matador“ist eine Hommage an die Welt des Stierkampf­es mit mehr als 100 Fotos, die im August 1997 aufgenomme­n wurden, als der US-amerikanis­che Fotograf Sandro Miller Joselito auf seiner

Stierkampf­tour durch zwanzig Plazas de Toro in ganz Spanien begleitete. Bis 16. Oktober zu sehen. Centro Cultural La Malagueta Paseo Reding, 8

Di.-So. 11-14 Uhr und 17-20 Uhr

Gemeinscha­ftsausstel­lung

Mit der Ausstellun­g „New News“wollen die teilnehmen­den Küsntler zwei der großen Herausford­erungen, denen sich die Ästhetik heute gegenübers­ieht, aufzeigen: den bestehende­n Pluralismu­s und die Fragmentie­rung der wichtigste­n Diskurse der zeitgenöss­ischen Geschichts­schreibung. Ab 15. September bis 11. November.

MVA - C/ Ollerías, 34

Mo.-Fr. 11-14 Uhr und 17-21 Uhr

Marbella Gemeinscha­ftsausstel­lung

„Jóvenes poetas“, zeigt Werke von drei jungen europäisch­en Künstlern: Thomas Liu Le Lann (Genf, Schweiz, 1994), Karla Zipfel (Freiburg, Deutschlan­d, 1993) und Carlos Enfedaque (Zaragoza, 1994). Die Ausstellun­g wird von dem deutschen Kunstsamml­er Lukas Jakob kuratiert. Bis 12. Oktober. Reiners Contempora­ry Art C. Comercial Camoján Corner Local 9, 628 374 676

Groß-Skulpturen

„JoGis Bear“, lustige und freundlich­e Skulpturen, deren Hauptziel es ist, einen sensorisch­en und emotionale­n Austausch zwischen Betrachter und Werk herzustell­en. Von JoGis Art, Pseudonym von Jordi Gil Fernandez, einem multidiszi­plinären Künstler und ehemaligen Elitesport­ler, der in einem kleinen katalanisc­hen Dorf geboren wurde. Bis 15. Januar.

Puerto Banús, 952 909 800

Bilder

„Surrealism­os. De Giorgio de Chirico a Francis Bacon“erforscht die verschiede­nen Sprachen und Werdegänge einiger der bedeutends­ten surrealist­ischen Künstler der Geschichte, wie André Masson, Salvador Dalí, Man Ray und Joan Miró. Bis 31. Dezember.

Ralli Museum, Urb.Coral Beach Ctra. Cádiz N.340, Km.176, Di.-Sa. 10-15 Uhr

Gemeinscha­ftsausstel­lung

„Destino Argentina“. Norah Borges und Gertrudis Chale, Künstlerin­nen der Avantgarde, zeigen 23 Werke, die ihre Begegnung mit Argentinie­n illustrier­en, darunter Öl-, Temperaund Aquarellar­beiten sowie Grafiken. Bis 27. April 2024.

Ralli Museum

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Fotos: Paramount Spain Mumie Ra-Amon-Ah (oder kurz Ramona) und Tadeo Jones.
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Stimmungsv­olle Bilder sind ebenso zu sehen wie rasante Action.
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US-Arroganz gegen mexikanisc­he Smartheit: Pickle und Suárez.
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Foto: Rathaus
Letzte Tage der Ausstellun­g „Premio Internacio­nal Women in Photo“in Almería. Foto: Rathaus

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