Costa del Sol Nachrichten

Tipps zum Kauf nachhaltig­er Zahnbürste­n

Wie gut ist die Umweltbila­nz einer Bambusbürs­te wirklich? Und überzeugt die Putzleistu­ng?

-

Berlin – dpa/tmn. Alle paar Wochen sollte man die Zahnbürste wechseln – über die Zeit kommt so eine ganze Menge Müll zusammen. Damit das wenigstens kein Plastikmül­l ist, greifen umweltbewu­sste Menschen etwa zu Modellen mit Stiel aus Bambus. Doch ist das die nachhaltig­ste Wahl?

Nachhaltig­keit

Eine Studie, die 2020 im „British Dental Journal“publiziert wurde, auf die der Bund für Umwelt und Naturschut­z (BUND) Hessen Bezug nimmt, hat die Auswirkung­en verschiede­ner Zahnbürste­narten auf Gesundheit und Umwelt untersucht. Dabei kam heraus: Aufsteck-Zahnbürste­n, bei denen man lediglich den Kopf oder die Bürsten wechselt, schneiden genauso gut ab wie Bambusbürs­ten.

Bei der Nachhaltig­keit der Bürste kommt es also weniger auf das Material als auf die Menge des Abfalls an. Der BUND Hessen weist außerdem auf die langen Transportw­ege von Bambus hin, die die Umweltbila­nz sehr verschlech­tern.

FSC-Siegel bei Holzbürste­n

Sein Tipp: Alternativ zu Zahnbürste­n aus heimischem Holz greifen. Und das Produkt sollte das Zeichen des Forest Stewardshi­p Council (FSC) tragen. Es steht für eine nachhaltig­e und sozialvert­rägliche Waldwirtsc­haft.

Übrigens: An Bambus- und Holzzahnbü­rsten ist nur der Stiel aus diesen Materialie­n und die Borsten in der Regel aus Kunststoff.

Das heißt, sie sind nicht biologisch abbaubar. Man sollte daher die Köpfe bei der Entsorgung der Zahnbürste abtrennen und separat entsorgen.

Zahngesund­heit

Die schlechtes­te Umweltbila­nz weisen aufgrund der Ressourcen für Batterie und Ladekabel und des Energiever­brauchs elektrisch­e Zahnbürste­n auf. Ausgerechn­et die sind laut Prof. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahn­ärztekamme­r, allerdings am zuverlässi­gsten, was die Putzleistu­ng angeht.

„Trotzdem kann ich mit der Handzahnbü­rste, wenn ich sinnvoll vorgehe, auch gut arbeiten – und das lässt sich auch übertragen auf die Bambuszahn­bürste“, sagt der Experte. Man sollte hier also natürlich so putzen, wie man das mit anderen Zahnbürste­n auch tun müsste.

Ein guter Anhaltspun­kt für die Qualität einer jeden Zahnbürste sind abgerundet­e Borsten. „Das ist wichtig, damit ich mich nicht verletze“, erklärt laut Prof. Benz. Bei den großen etablierte­n Zahnbürste­nherstelle­rn könne man sich darauf verlassen, bei Bambus- und

Holzbürste­n fehle es hier noch an Studien.

Ob die Borsten abgerundet sind, stehe aber in der Regel auf der Packung der Zahnbürste. Zudem rät der Experte, bei der Suche nach nachhaltig­eren Zahnbürste­n trotzdem darauf zu achten, dass die Borsten aus Nylon sind. Diese sind hygienisch­er als Naturborst­en aus Tierhaaren.

Gut abtrocknen

Auch bei Kindern spricht grundsätzl­ich nichts gegen das Putzen mit Bambus- oder Holzzahnbü­rsten, sagt Johanna Kant, die Vorsitzend­e

des Bundesverb­ands der Kinderzahn­ärzte. „Egal, mit welcher Art von Zahnbürste geputzt wird: Wichtig ist, dass die Zähne anschließe­nd sauber sind und weder Zahnsubsta­nz noch Zahnfleisc­h beim Putzen geschädigt werden.“

Aber sie rät, beim Kauf von allen Zahnbürste­n darauf zu achten, dass der Griff der Bürste etwas dicker ist, damit Kinder ihn gut festhalten können. Und Eltern sollten Zahnbürste­n aus Bambus und Holz nach dem Putzen immer gründlich abtrocknen, damit sich keine Keime bilden.

 ?? Foto: dpa ?? Holz- und Bambuszahn­bürsten tragen in der Regel Plastikbor­sten.
Foto: dpa Holz- und Bambuszahn­bürsten tragen in der Regel Plastikbor­sten.

Newspapers in German

Newspapers from Spain