Heiße Tipps aus Spanien
„Qué calor!“– dieser Ausruf, der so viel bedeutet wie „Meine Güte, ist das heute wieder heiß!“, ist im Sommer wohl der wichtigste Smalltalk-Einstieg in Spanien. Egal, wen man auf der Straße trifft, statt eines Grußes sagt man einfach „Qué calor“, und schon ist man Teil einer solidarisch schwitzenden Gemeinschaft.
Jetzt ist es zum Glück und hoffentlich vorbei mit dem „Qué calor!“. Aber es geht weiter: Nach wenigen Wochen, die wir mit einem freundlichen „Buenos días“überbrücken können, kommt auch schon der Wintergruß: „Qué frío“
Denn auch wenn man es nicht glauben mag: Spanische Winter sind kalt. Besonders in den Häusern, die weder über Zentralheizung, noch über Isolation verfügen. Manch ein Deutscher, der es aus fetten Heiz-Jahren gewohnt ist, auch im Winter kurzärmelig durchs von allen Seiten erwärmte Heim zu laufen, könnte also angesichts des drohenden Heiznotstands einfach mal in spanische Häuser schauen.
Während seine eigenen Winterpullover seit Jahren im Schrank vermotten, wird er dort im Winter Menschen mit mehreren Wollpullis übereinander sehen, die sich, egal ob am Schreibtisch oder im Bett, in Decken wickeln. Er wird sehen, wie der morgendliche Gang ins eisige Bad die Abwehrkräfte stärkt, und vielleicht wird er sich auch irgendwann Spaniens praktischstes und zugleich unattraktivstes Kleidungsstück, den dicken Hausmantel „Batín“, abgucken und über die drei Pullis ziehen. „Qué calor!“, denken Sie? Das täuscht und liegt vermutlich an den warmen Gedanken. Auch die helfen den Spaniern übrigens durch ihren heizungslosen Winter.