Liebe Leser,
neue Zeiten brechen bisweilen stürmisch an. In Spanien hat der Sommer mit virulenten Waldbränden seinen Zenit überschritten, um in einen Herbst zu münden, der Teile der Küste mit schweren Unwettern heimgesucht hat, bei denen in Calp und bei Murcia zwei Menschen ihr Leben verloren haben. Wir hoffen, dass nach dem stürmischen Beginn der Herbst an der Küste Spaniens sich von dem Antlitz zeigt, das so viele Ausländer über die Jahre liebgewonnen haben.
Nun bricht die Zeit an, in der viele Langzeiturlauber zurück nach Spanien kommen, um das milde Klima aufzusaugen, um Freunde wiederzutreffen und mit ihnen schöne Momente zu erleben, um Kultur, Natur und Leben in diesem wunderschönen Land zu genießen. Jedem sei das gegönnt. Wir als Zeitung möchten sie dabei begleiten, ihnen vielleicht auch die ein oder andere Anregung für ihren Aufenthalt mitgeben.
Auch wenn Sie hier fast jeder Tag mit strahlendem Sonnenschein begrüßt, leben wir in einer Zeit des Umbruchs, die unseren Lebensstandard in Frage stellt. Wir als Lokalzeitung können Ihnen nicht den UkraineKrieg erklären, wir haben auch kein Rezept für die Corona-Pandemie parat und in keiner unserer Schubladen liegt ein Maßnahmenkatalog dafür, wie die Energiekrise zu meistern oder der Klimawandel abzufangen sind. Weiß aber 500 Meter Luftlinie von Ihrem Haus eine Frau an der Supermarktkasse nicht mehr, wie sie den Einkauf für ihre Familie bezahlen soll, dann erzählen wir Ihnen das. Wenn Sie gut essen gehen, sollten Sie wissen, dass uns die Stromrechnung eines Restaurants vorliegt, die von 3.500 auf über 7.000 Euro gestiegen ist. Viele Spanier verbringen wahre Wunder, um über die Runden zu kommen. Bisweilen hört man doch selbst von ihnen in bestimmten Momenten den Satz „Es un privilegio vivir aquí“. Und wirklich, es ist ein Privileg, hier zu leben, trotz allem. Etwas von dieser Lebenseinstellung möchten wir Ihnen auch vermitteln und vielleicht nehmen Sie etwas davon wieder mit nach Hause. Wir haben bisweilen den Eindruck, auch dort täte das gut.