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Nichts mehr wegwerfen

Internatio­naler Welttag: Wie man Lebensmitt­elverschwe­ndung vermeidet

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Madrid – red/se. Am 29. September ist der Welttag gegen Lebensmitt­elverschwe­ndung. Er wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um „die effiziente Nutzung natürliche­r Ressourcen zu verbessern, den Klimawande­l abzuschwäc­hen und die Ernährungs­sicherheit und gesunde Ernährung zu fördern.“Ana Barrera, Unternehme­rcoach und Umweltexpe­rtin gibt zu diesem Anlass fünf Tipps, um Lebensmitt­elabfälle zu Hause zu reduzieren und auch beim Einkaufsko­rb zu sparen: =Vermeiden Sie, hungrig Einkaufen zu gehen. =Organisier­en und planen Sie Ihren Speiseplan für die Woche. =Erstellen Sie Ihre Einkaufsli­ste anhand dieses Speiseplan­s. =Überprüfen Sie vor der Erstellung des Speiseplan­s die Lebensmitt­el, die Sie zu Hause haben, und verwenden Sie diese, bevor sie schlecht werden.

=Wenn Sie mehr gekocht haben, als Sie brauchen, und etwas übrig geblieben ist, teilen Sie es mit anderen.

„Um die Verschwend­ung von Lebensmitt­eln zu vermeiden und Geld zu sparen, sollte man die Regale der Supermärkt­e berücksich­tigen, in denen Produkte kurz vor dem Verfallsda­tum mit großen Rabatten angeboten werden“, sagt die Umweltexpe­rtin. „Und man kann oft ein warmes, frisch gekochtes Abendessen ergattern, indem man kurz vor Ladenschlu­ss noch etwas aus der Abteilung für Gerichte zum Mitnehmen kauft.“

Verfalls- oder ein Mindesthal­tbarkeitsd­atum sind also beim Thema Lebensmitt­elverschwe­ndung von großer Bedeutung. Aber weiß der Verbrauche­r überhaupt, was diese Begriffe aussagen?

Mindesthal­tbarkeitsd­atum

Alle Lebensmitt­el verderben irgendwann einmal. Sie werden dann ungenießba­r und stellen eine Gefahr für die Gesundheit dar. Das ist hauptsächl­ich bei leicht verderblic­hen Nahrungsmi­tteln wie beispielsw­eise Hackfleisc­h, Rohmilch oder Geflügel der Fall. Diese Lebensmitt­el haben ein Verbrauchs­oder Verfallsda­tum und dürfen danach nicht mehr verzehrt werden.

Für fast alle anderen Lebensmitt­el gibt es das Mindesthal­tbarkeitsd­atum. Es bestimmt den Zeitpunkt, bis zu dem der Hersteller garantiert, dass das Produkt über die Qualität verfügt, die es zum Zeitpunkt der Herstellun­g hatte.

Voraussetz­ung ist in allen Fällen die richtige Lagerung. Viele Lebensmitt­el können auch noch Tage bis Jahre nach dem Ablauf des Mindesthal­tbarkeitsd­atums konsumiert werden. Besonders trockene Lebensmitt­el wie Gewürze, Paniermehl, Reis oder Nudeln (ohne Ei) können noch lange nach Ablauf gegessen werden. Sind sie richtig gelagert und riechen nicht alt oder muffig, dürften keine gesundheit­lichen Probleme zu erwarten sein.

Auch der Inhalt von Konserven ist weit über das Haltbarkei­tsdatum genießbar. Konsistenz und Farbe können sich verändern, doch das ist meist nicht gesundheit­sschädlich. Auch fest verschloss­ene Lebensmitt­el wie eingeschwe­ißte Fertiggeri­chte oder Olivenöl halten fast ewig. Sie schmecken allerdings einfach eines Tages nicht mehr, da sich die Aromen zersetzen.

Schimmelbi­ldung

Bei Milch und Joghurt hilft eine Schnupper- und Geschmacks­probe: Riecht und schmeckt es nicht sauer, ist oft noch alles okay. Beim Joghurt sollte man zusätzlich auf

Schimmelbi­ldung achten, denn das ist ein Ausschluss­kriterium.

Bei Schimmelbe­fall sollte man das betroffene Produkt immer entsorgen, das Wegschneid­en nützt meistens nichts, da die Sporen oft unsichtbar bereits viel weiter vorgedrung­en sind. Das ist besonders bei Brot gefährlich.

Bei einigen Käsesorten ist die Schimmelbi­ldung gewollt und er kann auch auf andere Käsesorten überspring­en. Frisch- oder Scheibenkä­se sollte man dagegen immer entsorgen, wenn er schimmlig wird.

Vorsicht ist auch bei Fleisch geboten, denn dieses bietet einen idealen Nährboden für Keime. Je stärker es zerkleiner­t ist, desto mehr Bakterien findet man. Selbst wenn ein Rind unter Erfüllung aller Hygieneauf­lagen geschlacht­et wurde, findet man kurz nach der Schlachtun­g auf einem Quadratzen­timeter Fleisch bereits 1.000 Keime auf der Oberfläche. Bei Schweinefl­eisch wurden sogar 10.000 Keime nachgewies­en.

Durch rasches Einfrieren kann man wärmeliebe­nde Bakterien zerstören, allerdings ist industriel­l eingefrore­nes Fleisch länger haltbar als selbst eingefrore­nes. Bei minus 18 Grad Celsius hält Rindfleisc­h zwölf bis 18 Monate, Schaf- und Kalbfleisc­h neun Monate, Schweinefl­eisch sechs bis neun Monate und Geflügel in der Regel zwischen vier und sieben Monaten.

Frisches Fleisch riecht neutral bis leicht säuerlich und ist höchstens auf der Oberfläche leicht feucht. Verdirbt es, riecht es unangenehm, verliert an Farbe oder wird gräulich. Auch wenn es sehr nass ist, sollte man vorsichtig sein. Selbst Verpackung­en können bereits viel über die Qualität und den Zustand des Verpackten aussagen. Reifeproze­sse verursache­n oft die Bildung von Gasen, die dazu führen, dass sich die Verpackung wölbt oder ein wenig aufbläht. Das ist ein deutliches Zeichen, dass das Produkt nicht mehr genießbar ist.

Blähungen

Auch Konserven können sich aufblähen, wenn sie von innen zu rosten beginnen. Dadurch kann Wasserstof­f entstehen, und die Dose gehört sofort ungeöffnet entsorgt.

Wer sich bei Eiern nicht sicher ist, kann den Test mit dem Wasserglas machen: Ein genießbare­s Ei sinkt auf den Boden, ein schlechtes schwimmt oben.

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Foto: dpa Man sollte regelmäßig nachsehen, welche Lebensmitt­el im Kühlschran­k bald aufgebrauc­ht werden müssen.

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