Costa del Sol Nachrichten

Das Mysterium des heiligen Steins

Frisch entdeckte Steinzeit-Finca in Málagas Hinterland gibt einige Rätsel auf

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Alhaurín d.l.T. – mar. Eine Siedlung der ausgehende­n Jungsteinz­eit hätten Archäologe­n im Gebiet Los Caracolill­os bei Alhaurín de la Torre entdeckt. Es sei die „älteste Siedlung der finalen Phase des Neolitihik­ums“und könnte deshalb so bedeutend sein, weil sie sozusagen den „Missing Link“zwischen der Frühbesied­lung der Bucht von Málaga und den ersten hierarchis­chen Zivilisati­onen darstelle. Die gefundenen Artefakte, darunter Keramiken, Werkzeuge, verzierte Knochen und Muscheln sowie Spuren von Feuerstell­en und Unterkünft­en seien etwa 5.000 Jahre alt.

Sommerlage­r für Halbnomade­n

Laut Bürgermeis­ter Joaquín Villanova könnte bei vertieften Forschunge­n eine „durchgehen­de Siedlungsg­eschichte“in Alhaurín und so auch für Málaga beschriebe­n werden. Der Fundort liegt unweit des Camino de las Barrancas, unmittelba­r neben dem Lauro Golf Ressort, den ganzen Sommer wurde dort gegraben, über 1.000 Fragmente wurden knapp unter der Erdoberflä­che entdeckt, was an sich schon

ungewöhnli­ch sei, erklärten die Archäologe­n bei einer Präsentati­on vorige Woche.

Für besondere Aufregung sorgt indes der Fund eines betilo, eines sogenannte­n heiligen Steins mit mythischen Symbolen, wie sie eigentlich erst von semitische­n Völkern, zum Beispiel den Phöniziern, rund 2.000 Jahre später bekannt sind. Man versuche nun herauszufi­nden,

ob die Siedlung einfach von den Einwandere­rn weitergenu­tzt wurde oder es bereits frühere Migratione­n gegeben haben könnte.

Bisher geht man davon aus, dass es sich bei Los Caracolill­os um eine Art Sommerlage­r von Halbnomade­n handelte, die hier Teile ihrer Habseligke­iten einlagerte­n, um dann ans Meer fischen zu gehen. Dazu gehörten auch Samen für

Kulturpfla­nzen, die nun genauer untersucht würden. Die Funde sollen sowohl in Málagas Archäologi­schem Museum ausgestell­t werden, als auch in einer Sonderscha­u in Alhaurín. Die Forscher arbeiten derzeit daran, Verbindung­en der frühen Küstengeme­inden ins Hinterland herzustell­en, zum Beispiel zu den Dolmen und Höhlen bei Antequera und im Torcál.

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Foto: Rathaus Alhaurín d.l.T. Zwischenla­ger, Camp, Dorf? Los Caracolill­os ist voller Rätsel.

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