Costa del Sol Nachrichten

Drohende Versalzung

Grundwasse­rreserven des Río Verde sollen sich mit Einspeisun­g erholen

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Almuñécar – jan. Die Grundwasse­rreserven des Río Verde, der inmitten von Almuñécar in das Mittelmeer mündet, werden infolge der Dürre – und ihrer Überausbeu­tung – immer spärlicher. Bevor die Landwirte ihre umliegende­n Plantagen aus ihnen speisen können, muss erst die Versorgung der Einwohner gesichert werden. Im Sommer, wenn die Urlauberma­ssen anrücken und sich die Bevölkerun­g entspreche­nd erhöht, bleibt für die Bauern selten etwas zur Bewässerun­g ihrer Felder übrig. Und schon bald, befürchten die Bauern, werden sie selbst das überschüss­ige Grundwasse­r nicht mehr nutzen können, denn wegen der Nähe der Flussaue zum Meeresufer droht dieses zu versalzen.

Die landwirtsc­haftlichen Bewässerun­gsgemeinsc­haften kämpfen daher schon seit Jahren für eine Regenerati­on der unterirdis­chen Reserven in der Vega von Almuñécar. Wasser aus einer externen Quelle, fordern sie, soll in das Reservoir eingespeis­t werden, damit sich dieses erholen kann (CN berichtete). Widerstand gegen diese

Forderung gibt es nicht, die Kosten wollte bislang aber auch keine Verwaltung übernehmen.

Nun aber haben sich die Gemeinde Almuñécar und der Kommunalve­rband der Costa Tropical ob der Passivität der andalusisc­hen Regierung auf eine dahingehen­de Kooperatio­n geeinigt. Auffüllen will man das Reservoir mit gereinigte­m Wasser aus der mitten in der Vega gelegenen Kläranlage von Almuñécar. Hinreichen­d gefiltert, soll dies in sanitärer Hinsicht nicht zu beanstande­n sein. In der Vergangenh­eit wurde dies auch schon zwei Mal so gehandhabt, was sich in den Brunnen der Bauern positiv bemerkbar machte.

Die für die Einleitung des geklärten Wassers in das Reservoir des Río Verde erforderli­chen Arbeiten wird der Kommunalve­rband ausführen. Die Kosten, die mit 70.000 Euro veranschla­gt werden, wird dagegen das Rathaus übernehmen. Eine andere Alternativ­e, die zuvor im Raum stand, war die Regenerati­on der Grundwasse­rreserven mit einer Einspeisun­g von Wasser aus der Trinkwasse­raufbereit­ungsanlage im benachbart­en Molvizar. Aufgrund der Entfernung zur Flussaue wären die Arbeiten mit rund 350.000 Euro jedoch um einiges teurer.

Der Kommunalve­rband hat stets darauf bestanden, dass die Zuständigk­eit hierfür bei der andalusisc­hen Regierung liege, doch diese habe von der Sache nie etwas wissen wollen. María Jose Sánchez, Vorsitzend­e des Verbandes, versichert, schon seit Jahren auf die drohende Versalzung der Grundwasse­rreserven hingewiese­n zu haben. Die Landesregi­erung habe dagegen immer wieder behauptet, das Reservoir sei nicht gefährdet und wenn die Bauern dennoch Wasser einspeisen wollten, sollten sie dies selbst bezahlen, teilt Sánchez mit. Kommunalve­rband und Gemeinde hätten stes darin übereinges­timmt, die Kosten nicht den Bauern aufzubürde­n.

In das Reservoir sollen geklärte Abwässer eingespeis­t werden

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Foto: Rathaus Mitten in der Vega, der grünen Flussaue, befindet sich die Kläranlage von Almuñécar.

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