Costa del Sol Nachrichten

Preiskrieg der Supermärkt­e

Carrefour verschärft den Wettbewerb und pusht die Eigenmarke­n

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Madrid – tl. Der Lebensmitt­elEinzelha­ndel in Spanien steht möglicherw­eise vor einem Preiskrieg. Davon geht jedenfalls das Marktforsc­hungsunter­nehmen Kantar aus. Demnach hat Carrefour eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um NoName-Produkte oder Eigenmarke­n zu pushen und billiger als die Konkurrenz anzubieten.

Gerade im Sektor der sogenannte­n „Weißen Marken“könnte es daher zu einem scharfen Wettbewerb kommen. Mercadona und Lidl geraten jedenfalls in Zugzwang. Überhaupt nehmen No-Name-Produkte und Eigenmarke­n an Bedeutung zu. Wie Kantar ermittelt hat, machen diese Produkte inzwischen 41,3 Prozent des Verkaufs aus. Im vergangene­n Jahr waren es noch 38,2 Prozent.

Diese Entwicklun­g hat Carrefour bereits von einigen Wochen mit der Einführung eines „Warenkorbs“aus 30 Produkten für insgesamt 30 Euro genutzt. Jetzt wird zusätzlich eine 15-Prozent-Ersparnis für Frischprod­ukte angekündig­t. Die Franzosen wollen auf diese Weise für Produkte der Marke Carrefour den niedrigste­n Preis garantiere­n. Sollte ein Kunde – so wird geworben – ein No-NameProduk­t eines anderen Anbieters finden, das billiger ist, zahlt Carrefour die zehnfache Differenz. Für die Hauptkonku­rrenz wie Mercadona,

Lidl oder Dia, die ebenfalls stark auf Weiße Marken setzen, ist das eine Kampfansag­e. Wobei Carrefour den Eigenmarke­n einen größeren Anteil an der Produktpal­ette einräumt als die Mitbewerbe­r.

Dass die Eigenmarke­n so gepusht werden, hat für Kantar nicht unbedingt etwas mit einer stärkeren Nachfrage seitens der Kunden zu tun. Es gehe vielmehr darum, den Absatz zusteigen. Mit Eigenmarke­n sind in der aktuellen Situation offenbar höhere Gewinnmarg­en drin. Carrefour setzt im Kampf um den Kunden zudem weitere Mittel ein: An den konzerneig­enen Tankstelle­n kann am letzten Wochenende jedes Monats um zehn Prozent billiger getankt werden. Über das Treueprogr­amm gibt es spezielle Rabattakti­onen.

Carrefour schickt eine Kampfansag­e an Mercadona und Dia

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