Knappes Gut Wasser
Bauern werfen Bürgern Verschwendung vor
La Viñuela – jan. Weniger als 16,5 Hektokubikmeter Wasser befinden sich im Embalse de La Viñuela, der damit nur noch zehn Prozent seiner Kapazitäten ausschöpft. Zu wenig für die Einwohner der 14 Gemeinden, die aus dem Stausee versorgt werden. Weshalb schon jetzt aus den Wassereserven der Stadt Málaga 320 Liter pro Sekunde in die Axarquia gepumpt werden.
Limitiert wird der Wasserkonsum der Haushalte bislang indes noch nicht. Einzige Einschränkungen sind, dass die Bürger trinkbares Wasser nicht zum Gießen im Garten oder zum Füllen des Pools verwenden dürfen, so wie auch Gemeinden kein Trinkwasser zum Bewässern von Parkanlagen oder zur Reinigung von Trottoirs nutzen dürfen. Den Landwirten hingegen ist die Zufuhr von Wasser aus dem Stausee, die zuvor schon drastisch reduziert worden war, Anfang des Monats vollends gekappt worden. Die Bauern wettern daher nun gegen Bevölkerung und Institutionen. Diese seien der Dürre nicht gewahr und würden mit dem Wasser nicht gerade sparsam umgehen.
Im letzten hydrologischen Jahr (von Anfang Oktober 2021 bis Ende September 2022) hätten die 14 Gemeinden der Axarquia knapp 19,6 Millionen Kubikmeter Wasser konsumiert. Pro Kopf würde dies einem Verbrauch von 336 Liter pro Tag entsprechen, während die Vorgabe im Dürre-Dekret der andalusischen Regierung vom Juni 2021 maximal 200 gewesen sei.
Die Rechnung der Bauern geht nicht ganz auf, weil sie zur Kalkulation nur die autochthone Bevölkerung zugrundegelegt und die Touristen nicht mitgerechnet haben. Das in der Axarquia mit der Wasserversorgung betraute Unternehmen Axaragua legt daher ganz andere Zahlen vor und konstatiert, dass der Konsum bei 184 Litern gelegen habe. Axaragua räumt indes ein, dass eine Reduzierung auf 160 Liter angestrebt worden sei.