August als Enttäuschung
Erstmals überhaupt kamen weniger ausländische Urlauber als in einem Juli
Madrid – tl. Der wichtigste Urlaubsmonat für den spanischen Tourismus lief enttäuschend. Im August kamen 8,8 Millionen ausländische Urlauber. Im Juli waren es noch 9,1 Millionen Gäste gewesen. In den Aufzeichnungen des Nationalen Statistikinstituts (INE) lässt sich nachlesen, dass noch nie in einem Juli mehr Ausländer gezählt wurden als in einem August. Dabei hatte sich der Tourismus nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen in diesem Jahr wieder gut erholt. Im Juli war man bereits wieder bei 92 Prozent des Niveaus von Juli 2019 mit gut zehn Millionen Ausländern. Im August aber sackte der Wert ab auf 87 Prozent.
Bei der Suche nach den Gründen fallen vor allem zwei wichtige Märkte auf. So fehlten aus Frankreich
377.000 Urlauber zum 2019er Ergebnis, aus Großbritannien in ähnlicher Größenordnung. Andere wichtige Märkte schnitten dagegen besser ab. 1,1 Millionen Touristen aus Deutschland bedeuteten 98 Prozent des August-Ergebnisses von 2019. Auch Italien lag bereits bei 95 Prozent. Aus Portugal oder den Niederlanden kamen sogar mehr Urlauber.
Fehlende Flugverbindungen
Auch dass russische Urlauber wegen der Sanktionen wegblieben, hat sich ausgewirkt. Im August 2019 hatte man immerhin 177.000 Reisende aus Russland gezählt. Die Corona-Restriktionen in China sowie die nach wie vor geringen Flugverbindungen von Asien und Afrika nach Spanien haben ebenfalls eine Rolle gespielt. Aus beiden Kontinenten kamen in diesem August 223.000 Urlauber weniger als 2019, nur 65 Prozent des Wertes aus dem Rekordjahr.
Ein Vergleich der wichtigsten Urlaubsregionen zeigt eine unterschiedliche Entwicklung. So zählten die Kanaren 1,03 Millionen ausländische Touristen, nur 5.000 weniger als 2019. Auch die Balearen entwickelten sich gut. 2,18 Millionen Gäste bedeuteten 96,8 Prozent des Wertes von August 2019. Ganz anders fiel der August dagegen in Katalonien aus, das gewöhnlich von vielen Franzosen und Russen besucht wird. So kam die Region im August zwar auf 1,89 Millionen Touristen, blieb aber doch deutlich unter dem Ergebnis von 2019 mit 2,36 Millionen Gästen.