Ausgerechnet ein Arrivederci
Alejandro Valverde fährt in letzter Lombardei-Rundfahrt beachtlichen Platz sechs ein
Como – dpa/sw. Mindestens aus spanischer Sicht war es völlig unerheblich, dass mal wieder der slowenische Turboradler Tadej Pogačar die Lombardei-Rundfahrt gewann. Und sogar, dass mit Enric Mas und Mikel Landa zwei Spanier auf den Podestplätzen zwei und drei standen. Denn eigentlich war der italienische Herbstklassiker 2022 die Bühne für große Abschiede. Italien verabschiedete seinen Altstar Vincenzo Nibali, und Spanien seinen mythischen Pedalentreter Alejandro Valverde.
Und mit 42 Jahren drehte der Murcianer in der herrlichen Landschaft Norditaliens nochmals auf und erreichte auf einem überaus respektablen Platz sechs das Ziel – mit nur 1:24 Minuten Rückstand auf den Ersten. Schon vorm Start wurden Valverde und Nibali – der am Ende 24ster werden sollte – von den Fans bejubelt, als sie zusammen zur Einschreibung für den italienischen Leckerbissen eintrafen.
Viele Erfolge und eine Sperre
„Ich bin traurig, das Peloton zu verlassen, aber ich habe es genossen“, sagte Valverde, „ich bin froh,
auf so hohem Level gefahren zu sein. Ich bin glücklich, dass ich 21 Jahre fahren konnte. Ich habe große Dinge erreicht, jetzt ist es Zeit für die jungen Leute.“Der Spanier hatte neben seinem WM-Titel unter anderem viermal den Frühjahrsklassiker
Lüttich-BastogneLüttich, fünfmal den Flèche Wallonne, einmal die Vuelta (2009) und zahlreiche Etappen der Tour und Vuelta gewonnen. Allerdings gehörte Valverde auch zu den Sportlern, die in den Skandal um
Dopingarzt Eufemiano Fuentes verstrickt waren. Valverdes damalige weltweite Sperre nahm damals seinen Ursprung in Italien. Also hatte es auch etwas Versöhnliches, dass der Spanier ausgerechnet am Stiefel der Welt Arrivederci sagte.