Banken als Nothelfer
Finanzsektor und Regierung suchen nach Lösung für Hypothekenbelastung
Madrid – tl. Banken und Regierung arbeiten an einer Regelung, um klammen Immobilienbesitzern zu helfen, die mit ihren Hypothekenzahlungen Probleme bekommen. Seit die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinspolitik geändert hat, kennt der Euribor nur eine Richtung: nach oben. Weil die meisten Hypotheken zu einem variablen Zins geschlossen werden, steigt die monatliche Belastung nach jeder Anpassung.
Zusammen mit Inflation und Energiekosten kann eine Familie so schnell an ihre finanzielle Grenze kommen. Banken in Spanien sind sich dessen bewusst. So haben sich die drei Banken-Dachverbände AEB, CECA und Unacc mehrmals mit hohen Regierungsvertretern getroffen, um einen Grundkonsens
zu finden, den die einzelnen Institute nach Gutdünken aufwerten können. Aber ab wann gilt ein Kunde als vulnerabel?
Einig sind sich beide Seiten, dass wenn die Definition für gutes Geschäftsgebaren festgelegt ist, dieses hilfreich sein kann. Diesen Kodex gibt es seit 2012. Allerdings wurde er auf die Finanzkrise zugeschnitten. In der aktuellen Krise zehren andere Faktoren am Einkommen und der Zahlungsfähigkeit wie hohe Hypothekenzinsen, Energiekosten und Lebensmittelpreise.
Seitens der Banken liegt zudem der Vorschlag vor, die Voraussetzung zu modifizieren, um wie viel das Einkommen einer Familie gesunken sein muss, damit ein Kunde als vulnerabel bezeichnet werden kann. Eine Voraussetzung wäre zum Beispiel, wenn die monatlichen Einnahmen einer Familie dreimal in Folge unter dem öffentlichen Einkommensindikator für Mehrfacheffekte (Iprem) liegen.
Oder aber wenn die monatliche Belastung durch die Hypothek 50 Prozent des Familieneinkommens übersteigt. Auf dem Tisch ist auch ein Vorschlag von CaixaBank, die Hypothekenzinsen einzufrieren. Was wiederum einer Umschuldung gleichkommt und womit die Zahlungsfähigkeit erhalten bleibt. Die Regierung könnte sich wohl mit dem Vorschlag anfreunden.
Kodex ist auf Finanzkrise zugeschnitten und soll modifiziert werden