Karwoche in konzentrierter Form
Procesión Magna bietet in Almería einen Vorgeschmack auf die Osterprozessionen
Almería – jan. Die Einsatztrupps der städtischen Reinigung mussten am vergangenen Sonntag Sonderschichten leisten. Nach der Procesión Magna am Abend des
29. Oktober galt es schließlich das Stadtzentrum wieder blitzeblank zu bekommen für die Noche en Negro zur Halloween-Nacht am
31. Oktober. Eine Mega-Prozession zum Beginn und eine schauriggruselige Kulturnacht zum Ende eines verlängerten Brückenwochenendes, das Almería über mehrere Tage einen Trubel beschert hat, wie ihn die Almerienser schon lange nicht mehr erlebt hatten. Quasi wie Ostern, August-Feria und Weihnachten zusammen.
Alles andere als einfach war es an diesen Tagen, in den Lokalen der Provinzhauptstadt einen Platz auf einer Terrasse zu ergattern. Almerías Gastronomen hatten ja auch vorgewarnt, dass man einen Tisch besser vorab reservieren sollte. Und auch die Hotels in Almería waren weitgehend ausgebucht, trotz der ob der großen Nachfrage angehobenen Zimmerpreise. Allerdings leerten sie sich mehrheitlich noch vor Allerheiligen schon wieder. Denn es war die religiöse Zeremonie, die Procesión Magna, die in hohem Maße auch ein auswärtiges Publikum anlockte, während dem heidnischen Straßenfest, der Noche en Negro, vor allem Bewohner
der Stadt und umliegender Gemeinden beiwohnten.
Abendmahl bis Auferstehung
Die anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der Vereinigung der Laienbruderschaften aus Almería veranstaltete Procesión Magna war im Grunde ein Konzentrat der Karwoche an einem Abend statt über acht Tage. Die Passionsgeschichte zusammenfassend, konnte man in der Innenstadt zehn der wichtigsten Throne der Osterprozessionen
mit ihren jeweiligen Gefolgschaften vorbeiziehen sehen: Den Einzug Jesu in Jerusalem, das letzte Abendmahl, die Bergpredigt sowie die Verurteilung, Kreuzigung und Auferstehung Jesu symbolisierend – und natürlich auch die um ihn trauernde Jungfrau Maria. Ein gigantisches, mehr als zwölf Stunden währendes Spektakel, für das die gesamte Stadt Kopf stand.
Da die Throne nämlich aus ganz verschiedenen Stadtteilen in das Zentrum getragen wurden,
mussten etliche Straßen Almerías für eine längere Dauer gesperrt werden. Weshalb das Rathaus ein Park&Ride-System eingerichtet hatte mit vom Stadion in die Innenstadt fahrenden Shuttle-Bussen und die Taxi-Anbieter ihre gesamte Flotten auf den Straßen hatten. Dafür, dass der Massenandrang nicht in ein riesiges Chaos ausartete, sorgten nicht zuletzt auch die 200 Sicherheitskräfte, die für diesen Tag wohlweislich zum Dienst abgestellt worden waren.