Costa del Sol Nachrichten

PP-Veto: Unangenehm­e Fragen abgeschmet­tert

Skandal um Familie von Marbellas Bürgermeis­terin schlägt Wellen

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Marbella – mar. Marbella ist, mal wieder, wegen kriminelle­r Aktivitäte­n seiner „Eliten“in den nationalen Schlagzeil­en. Der Fall der illustren Familie von Marbellas Bürgermeis­terin und Senatorin Ángeles Muñoz zieht weitere Kreise. Wie berichtet, stehen Muñoz‘ schwedisch­er Ehemann Lars Broberg und dessen Sohn Joakim wegen des Verdachts der Geldwäsche in Verbindung mit organisier­tem Drogenhand­el vor Gericht, wegen einer Kaution von 25 Millionen Euro sind die Güter der sehr geschäftst­üchtigen Familie unter Kuratel.

Seitdem müht sich die Opposition im Rathaus, der PP-Bürgermeis­terin Mitwissers­chaft oder zumindest Befangenhe­it in dem Fall nachzuweis­en und sie zum Rücktritt zu bewegen.

Wand des Schweigens

Es sei ein klarer Interessen­skonflikt, wenn die Person, die über eine „saubere“Stadt wachen soll, in einem persönlich­en Nahverhält­nis zu mutmaßlich­en Drogendeal­ern und Geldwäsche­rn stehe. Muñoz schmettert­e alle Vorwürfe ab und bekam jetzt Rückendeck­ung von ihren Parteifreu­nden und der Landesregi­erung in Andalusien. Die absolute PP-Mehrheit in Sevilla unterband eine parlamenta­rische Fragestund­e zu dubiosen Subvention­szahlungen, die durchaus eine Verbindung der Bürgermeis­terin in das trübe Netzwerk ihres Mannes herstellen könnten. Konkret geht es um die Zahlung von 250.000 Euro Landeszusc­hüssen an die Baufirma Codecosol, deren Chef – laut Richter – ein Vertrauens­mann Brobergs ist. Dieser Zuschuss wurde von seiner Frau als Bürgermeis­terin befürworte­t, der Vorgang wanderte also zumindest über ihren Schreibtis­ch. Das Präsidium des Landtags unterband mit der PP-Mehrheit eine Anfrage an das zuständige Landesmini­sterium und befeuert damit den Verdacht der Kungelei.

„Das Schweigen spricht für sich selbst“, konstatier­te daraufhin die opposition­elle PSOE. Allerdings erhielten dieser Tage mehrere ExFunktion­äre der Sozialiste­n, darunter der frühere Landesmini­sterpräsid­ent José Antonio Griñán, den Antrittste­rmin ihrer Haftstrafe­n: Wegen Hinterzieh­ung von 600 Millionen Euro Landesgeld.

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