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Almerías Stadtteil El Zapillo soll in einigen Jahren nicht wiederzuerkennen sein
Almería – jan. Seit jeher galt Almería als eine Stadt am Meer, die jedoch mit dem Rücken zum Meer lebt und aus ihrer Lage an der Küste keinen Nutzen zieht. Ein Großteil der Küstenlinie ist von den Häfen – Fischerei-, IndustrieFährund Jachthafen – eingenommen. Und dort wo ein Strand existiert, an dem man baden kann, im Stadtteil El Zapillo, ist dieser erst zu sehen, wenn man die Promenade aufsucht. Denn die erste Strandlinie ist komplett verbaut. Lediglich nach Osten hin, in den neueren, jenseits der Avenida del Mediterráneo entstandenen Bezirken Nueva Almería und Vega de Acá, eröffnet eine parallel zur Strandpromenade verlaufende Verkehrsader einen Blick auf das Meer.
Aus diesem Grund will das Rathaus in Almería den Stadtteil El Zapillo zum Meer hin öffnen und dabei einer ordentlichen Gesichtswäsche unterziehen. Was auch schwer nötig ist, weil die Infrastruktur des Stadtteils in die Jahre gekommen ist und einer dringenden Renovierung bedarf. Gleiches gilt für die Wohngebäude des Viertels, die größtenteils in den 1960er und 70er Jahren errichtet wurden, was man ihnen ansieht.
EU übernimmt Hauptanteil
Für die Renovierung des Stadtteils stehen dem Rathaus 4,6 Millionen Euro zur Verfügung, wobei nur ein Fünftel der Summer aus der eigenen Kasse fließt. Den Rest bringt die EU aus ihrem Edusi-Fonds zur Förderung nachhaltiger Entwicklungsstrategien auf. Ein großer Batzen des Geldes wird in die als erstes anvisierte Maßnahme fließen, die
Ausbesserung und Umgestaltung der Avenida Cabo de Gata, die das Viertel durchkreuzende Hauptstraße.
Von der Plaza Manolo Escobar bis zum Ende der Avenida am Auditorio Maestro Padilla soll die Zahl der Fahrspuren von vier auf drei reduziert werden, um die engen Trottoirs erweitern zu können. Außerdem sollen architektonische Barrieren abgebaut und Versorgungsleitungen erneuert werden.
Die Pläne hierfür hatte das Architekturbüro Zofre SLP ausgearbeitet. Auf die Ausschreibung des Projektes für knapp 2,37 Millionen Euro hatten sich zwölf Unternehmen beworben. Den Zuschlag erhielt schließlich die Baufirma Copsa
für rund 1,74 Millionen Euro.
Ohne Verkehrssperrung
Noch vor Ende des Monats sollen die Arbeiten anlaufen für die eine Frist von zwölf Monaten vorgegeben worden ist. Wobei der Verkehr in dieser Zeit, wenn überhaupt, nur punktuell lahmgelegt werden soll, da die Avenida mit einem Aufkommen von etwa 2.500 Fahrzeugen am Tag eine der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt ist.
Im Rathaus laufen derweil die Planungen für die zweite anvisierte Maßnahme. Diese läuft auf einer Ausbesserung und Modernisierung der von der Avenida zum Meer hin abgehenden Straßen ab, die allesamt
als Sackgasse vor der Promenade enden. Diese sollen attraktiver gestaltet und im Sinne der Öffnung zum Meer hin teils in den Passanten vorbehaltene Fußgängerzonen verwandelt werden.
Zu guter Letzt sollen mit dem Restgeld, das von den verfügbaren 4,6 Millionen Euro übrig bleiben müsste, eine Reihe kleinerer Initiativen finanziert werden. Wie zum Beispiel die Einrichtung kleinerer Bibliotheken oder Lesesälen, da in dem Viertel ob der Nähe zur Universität relativ viele Studenten leben. Oder auch Kampagnen zur Bewerbung von Handel und Gastronomie zur Belebung des Geschäftslebens in dem Stadtteil.