Costa del Sol Nachrichten

Wo sind Tidiany und Ibrahima?

Nach Streit mit Arbeitgebe­r verschwand­en zwei Gastarbeit­er spurlos

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Jaén – mar. Die Mordkommis­sion der Guardia Civil lässt nicht locker und sucht weiter nach Tidiany Coulibaly und Ibrahima Diouf. Die beiden sind – oder waren – jornaleros, Tagelöhner aus Mali und Senegal, die einst über Zeitverträ­ge nach Spanien kamen, um hier für wenig Geld harte Arbeit zu leisten und die dann sich selbst überlassen wurden. Tausende dieser Gastarbeit­er wurden von skrupellos­en Unternehme­rn um Teile ihres Lohnes geprellt und damit um die Möglichkei­t, Geld an die Familien in der Heimat zu senden. Daher ziehen sie dann ohne gültige Papiere von Job zu Job, sind leichte Beute für Ausbeutung und Missbrauch, ernten mal Erdbeeren in Huelva, dann Knoblauch in der Sierra Morena, danach Oliven und Orangen.

Ohren im Olivenhain

Übler ergeht es oft den afrikanisc­hen Frauen, die, mitunter von den eigenen Leuten, aber auch spanischen und internatio­nalen Zuhälterri­ngen in die Prostituti­on gezwungen und auch in andere Länder wie Deutschlan­d weiterverk­auft werden. Tidiany verschwand 2014 spurlos, Ibrahima 2021. Vermisst wurden sie laut den Aussagen von Zeugen jeweils unmittelba­r nach einem „Streit“mit ihrem Arbeitgebe­r, einem andalusisc­hen Bauern, der ihnen Lohn schuldig blieb. Auch jahrelange Befragunge­n und Überwachun­g des Besitzers der OlivenFinc­a „La Moratilla“in Villanueva del Arzobispo, Provinz Jaén, brachten keine Klarheit. Schon 2014 fanden die Polizisten die Ohren von Tidiany zwischen Olivenbäum­en, eine schlüssige Erklärung mochte der Landbesitz­er damals nicht geben. Doch das Gericht lässt unter Mordverdac­ht weiter ermitteln, am Dienstag durchkämmt­en Forensik und Hundestaff­el sowie ProfilerEx­perten die Finca erneut. Die Ergebnisse stehen noch aus.

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