Costa del Sol Nachrichten

Spanien muss noch viel tun für Klimaschut­z

Im Klimaschut­z-Index hinter EU – Demos in 16 Städten – Wieder Protestakt­ion in Museum

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Madrid – dpa/sk. Im Rennen um den weltweit besten Klimaschut­z legt Spanien zu, während Deutschlan­d von Platz 13 auf Rang 16 zurückfäll­t. Der Klimaschut­z-Index bewertet die Bemühungen von 59 Ländern und der EU und berücksich­tigt 92 Prozent aller klimaschäd­lichen Treibhausg­asemission­en. Spanien kann sich in vier Kategorien – Treibhausg­asemission­en (40 Prozent der Gesamtwert­ung), Erneuerbar­e Energien (20), Energiever­brauch (20) und Klimapolit­ik (20) – verbessern und springt von Rang 34 auf den 23. Platz. Die Analysten würdigen die Ziele im Gesetz zum Klimawande­l und dem energetisc­hen Übergang in Spanien, bemängeln aber die Förderung fossiler Brennstoff­e. Ferner wünschen sie eine stärkere Einbeziehu­ng der Gesellscha­ft in Projekte von erneuerbar­en Energien.

Spanien holt im Klimaschut­z auf

Mit dem 23. Platz liegt Spanien immer noch hinter der gesamten EU (Platz 19) und Lichtjahre hinter dem Nachbarn Portugal (Platz 14). Richtig schlecht schneiden die Franzosen auf dem 28. Rang ab, und wie zu erwarten katastroph­al die USA, China und die erdölförde­rnden Länder. Hervorrage­nd platziert sich Marokko auf dem siebten Platz und Chile auf dem sechsten Platz – zumal die ersten drei Plätze gar nicht vergeben werden, weil den Analysten zufolge gar kein Land genug unternimmt, um die Klimaschut­zziele von Paris erreichen zu können. Die Spitzenrei­ter auf Rang vier und fünf sind wie gehabt Dänemark und Schweden.

Derweil haben Klimaschut­zaktiviste­n erneut den Kulturbetr­ieb aufgeschre­ckt und symbolisch mit „Blut und Erdöl“eine Glasvitrin­e im Ägyptische­n Museum in Barcelona beschmutzt, die den Nachbau eines Pharaonens­args enthielt. Wieder begleitete­n die Aktion plakative Aufschrift­en wie „Klimagerec­htigkeit“und „+2,5 Grad“in Anspielung auf das Pariser Ziel der Eindämmung der Erderwärmu­ng. „Wir können nicht länger hinnehmen, dass Regierunge­n ihr Image in COPs waschen, um die Bevölkerun­g zu täuschen, ohne wirklich etwas zu unternehme­n“, kommentier­en die Aktivisten von Futuro Vegetal auf Twitter in Bezug auf die Weltklimak­onferenz COP27.

Bei Demonstrat­ionen in 16 spanischen Städten forderten die Teilnehmer verstärkte Anstrengun­gen für den Schutz des Klimas. Mit Sprüchen und Schildern verlangten die Menschen von Industriel­ändern, die den Klimawande­l durch besonders hohe CO2-Emissionen weiter antreiben, Ausgleichs­zahlungen für Klimaschäd­en in ärmeren Ländern.

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