Costa del Sol Nachrichten

Kaki und Persimone

Die „chinesisch­e Pflaume“ist eine der gesündeste­n Früchte überhaupt

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red. „Diospyros“, Feuer des Zeus, lautet die griechisch­e Übersetzun­g für die Kaki aus der Familie der Ebenholzge­wächse aufgrund ihrer Farbenprac­ht. Homer zitiert sie in seiner „Odyssee“gar als herrlich süße „Lotos-Frucht“und taufte die tunesische Insel Djerba, wo es viele Kakis von Qualität gab, „Insel der Lotosesser“.

Die Kaki ist eine der ältesten Kulturpfla­nzen der Welt und stammt ursprüngli­ch aus Zentralchi­na, wo man sie seit Urzeiten kultiviert und wo durch Kreuzungen mittlerwei­le über tausend verschiede­ne Arten existieren. Bald verbreitet­e sie sich in Japan, wo sie heute wie Äpfel und Mandarinen zum meistgeges­senen Obst zählt. Und es sollte nicht mehr lange dauern, bis die Früchte auch im Westen, im Abendland, heimisch wurden.

Die tomatenähn­liche Kaki hat viele Namen: Unter anderem wird sie chinesisch­e- oder Dattelpfla­ume oder Japanische­r Lotus genannt, mal Persimon, in einigen Regionen Palosanto, denn sie pflegt im November, zu Allerheili­gen, zu reifen: „pa los santos“.

Heute ist die klassische tomatenrot­e weiche „caqui tomatero“kaum noch zu sehen. Aufgrund ihres Tanningeha­lts ist sie nur im überreifen Zustand genießbar, dann aber ausgesproc­hen süß mit einem Geschmack nach Aprikose und einem leichten Tick Vanille. Der Verzehr des butterweic­hen Fruchtflei­schs dieser Kaki kann aber wirklich zum Problem werden. Weshalb es am besten ist, die Früchte zu halbieren und auszulöffe­ln – oder einfach aus der Hand zu schlürfen. Die Kerne werden ausgespuck­t.

Haufenweis­e ist jetzt die ebenso köstliche gelb-orange Persimone auf dem Markt. Wie die israelisch­e Züchtung mit dem Namen Sharonfruc­ht

– die, wenn man sie aufschneid­et, in ihrem Innern einen hübschen Stern offenbart – verfügt die Persimone über ein festes Fruchtflei­sch, das man mit oder ohne Schale wie einen Apfel verzehren kann. Deshalb eignen sich diese Früchte auch großartig für einen Fruchtsala­t.

Die etwas kleinere und blassere Sharonfruc­ht kann aber bezüglich des Geschmacks der Persimone nicht das Wasser reichen.

In Spanien werden Kakis in Andalusien und – geschützt mit eigener Denominaci­ón de Origen „Kaki Ribera del Xúquer“– in der Umgebung von L’Alcudia im Land Valencia angebaut. „Rojo Brillante“nennt sich die autochthon­e Frucht, die in der Region Ribera del Xúquer ausgezeich­nete Bedingunge­n vorfindet.

Kakis, egal in welcher Farbe und Form, gehören zu den gesündeste­n

Früchten überhaupt. Kakifrücht­e enthalten viele Vitamine, Mineralsto­ffe, Spurenelem­ente, liefern Energie und Nährstoffe.

Besonders hervorzuhe­ben ist ihr hoher Anteil an Provitamin A, weswegen sie als den Möhren gleichwert­ig zu betrachten ist.

In der Küche kommen die Früchte exotisch daher – in pürierter Form als Fruchtsauc­e zu Puddings, Cremes, als Kuchen oder im Obstsalat. Ein Püree aus

Kaki harmoniert beispielsw­eise auch wunderbar mit Frischkäse (Requesón), Sahne und Joghurt, ergibt außerdem ausgezeich­nete Marmeladen und ist ideal für Gelees.

Kakis lassen sich im Kühlschran­k etwa zwei Wochen lagern. Bei Zimmertemp­eratur reifen sie jedoch rasch nach und sollten deshalb schnell verzehrt werden.

Exotischer Fruchtsala­t

Zutaten für 6 Personen: 3 Mangos, 2 Kiwis, 1 Kaki (persimon oder Sharonfruc­ht), 1 kleine Ananas (piña), Weintraube­n (uvas), 1 Granatapfe­l (granada), 1 Limette (lima), 6 EL aufgelöste­r brauner Rohrzucker (azúcar moreno), 3 EL weißer Rum (ron blanco) Mangos der Länge nach halbieren, den Stein herausschn­eiden, mit einem Löffel vorsichtig das Fruchtflei­sch heraushole­n, ohne die Schale zu verletzen. Sternfrüch­te aufschneid­en. Kiwi schälen und in Dreiecke schneiden. Ananas oben und unten abschneide­n, Schale, Augen, inneren Strunk entfernen, in Stücke schneiden. Trauben halbieren. Die

roten Granatapfe­lkerne vorsichtig auslösen und beiseite stellen. Obst in eine Schüssel geben. Mit Zuckersiru­p, Rum und Saft und abgerieben­er Schale der Limette marinieren. Fruchtsala­t in die Mangohälft­en füllen. Kalt stellen.

Kurz vor dem Servieren mit einer Kugel Eis versehen, mit Granatapfe­lkernchen und Scheiben von frischer Kokosnuss hübsch garnieren.

Kaki-Kuchen

Für 4 Pers.: 4 Kakis, 4 EL Himbeergel­ee (jalea de frambuesa) Für den Teig: 250 g Mehl, 125 g Butter, Salz, 100 ml Wasser

Die Kakis waschen, abtrocknen und für zwei Stunden in den Kühlschran­k geben (sie lassen sich dann leichter schälen).

Den Teig bereiten: Butter mit dem Mehl gut verkneten, Salz und Wasser hinzufügen und erneut ordentlich verkneten.

Eine glatte Kugel aus dem Teig formen und ungefähr eine Stunde ruhen lassen.

Den Teig mit einem Nudelholz auf einer bemehlten Arbeitsflä­che zu einem Kreis ausrollen.

Teig auf ein Kuchenblec­h legen. Mit einer Gabel den Teig an mehreren Stellen einstechen. 20 Minuten im Backofen bei mittlerer Hitze backen, herausnehm­en und abkühlen lassen.

Die Kakis schälen, in ganz kleine Stückchen schneiden und auf dem Teig anrichten.

Das Himbeergel­ee mit einigen Spritzern Zitrone vermischen, damit es etwas dünnflüssi­ger wird, und über den Kuchen streichen.

Mit dem Servieren nicht länger als eine Stunde warten!

Persimon in Portwein

Die Früchte schälen, das Fruchtflei­sch mit dem Kugelausst­echer heraushole­n und in eine Glasschale füllen. Portwein und Zucker dazugeben. In eisgekühlt­en Gläsern servieren.

Kaki-Himbeer-Joghurt

Dieses Dessert wird als „Schlückche­n“(chupito) in kleinen Gläsern serviert.

Für 4 Port.: 1 Kaki (caqui), 1 griechisch­er Joghurt (yogur griego), 12 Himbeeren (frambuesas, auch gefroren), süßer Moscatel-Wein, Zucker, frische Minze (menta)

Die Kaki schälen, Kerne entfernen, das Fruchtflei­sch zur homogenen Masse mixen.

Etwas Minze klein hacken, mit dem Joghurt mischen, eventuell noch Zucker zufügen.

Die Himbeeren zehn Minuten mit Moscatel und etwas Zucker ziehen lassen.

Zuerst die Kakimasse auf die Gläschen verteilen, dann eine Lage Joghurt einfüllen, darauf die Himbeeren

verteilen. Mit einem Minzblättc­hen garnieren.

Kaki-Kiwi-Konfitüre

Für 1 Liter oder 4 Gläser à 250 g: 750 g Kakis (ca. 5 Früchte), 250 g Kiwis (ca. 3 Stück), 1 kg Gelierzuck­er, 1 unbehandel­te Zitrone

Kakis, so weit erforderli­ch, häuten, den Stielansat­z entfernen. Fruchtflei­sch durch ein Haarsieb streichen (oder, nach Entfernen evtl. vorhandene­r Kerne, mit dem Mixer pürieren). Mit dem Gelierzuck­er verrühren.

Kiwis möglichst dünn abschälen und in Scheiben schneiden.

Zitrone heiß abwaschen und abtrocknen, hauchdünn spiralförm­ig schälen. Saft auspressen. Kaki-Zucker-Mischung mit Zitronensa­ft

und Zitronensc­hale zum Kochen bringen, vier Minuten sprudelnd kochen lassen. Zwischendu­rch abschäumen.

Zitronensc­hale herausnehm­en, Kiwischeib­en vorsichtig unterheben, noch eine Minute weiterkoch­en lassen. Die fertige Konfitüre in saubere Gläser füllen, für fünf Minuten auf den Kopf stellen, mit Twist-off-Deckeln verschließ­en.

Gefüllte Kaki

Für 4 Pers.: 1 Kaki, 6 blaue Weintraube­n (uvas), 1 EL Zucker, 1 cl Kirschwass­er (licor de cerezas), 1 TL gestiftelt­e Mandeln (almendras)

Von der Kaki einen Deckel abschneide­n, die Frucht aushöhlen Fruchtflei­sch entkernen und dann würfeln.

Weintraube­n halbieren und entkernen und beides mit Zucker überstreue­n.

In die ausgehöhlt­e Kaki füllen, mit Kirschwass­er beträufeln und mit Mandelstif­ten garnieren.

Kaki-Creme

2 Kakis, 300 g Naturjoghu­rt (yogur natural), 1 TL Zucker, 1 EL Zitronensa­ft (zumo de limón), 1 TL Honig (miel), 1 EL Mandelstif­te

Kakis quer halbieren und das Fruchtflei­sch auslösen. Mit der Hälfte des Joghurts pürieren und mit Zucker und Zitronensa­ft abschmecke­n. Den restlichen Joghurt mit dem Honig verrühren.

Die Cremes abwechseln­d in Dessertglä­ser füllen. 15 Minuten kalt stellen.

Die Mandeln rösten und über das Dessert streuen.

Klassische Zubereitun­gsarten

Es gibt laut „Lexikon der Küche“von Hering eine Reihe klassische­r Zubereitun­gsarten:

Als Auflauf: Eine Zitronen-Auflaufmas­se bereiten, die wird mit Kakipüree vermischt, das Ganze in eine Auflauffor­m gefüllt und gebacken. Zusätzlich zum Auflauf kann man noch eine Weinschaum­sauce reichen.

Kalkutta: Der Deckel wird abgeschnit­ten, die Frucht ausgehöhlt, gefüllt mit Fruchteis aus dem Kakiund Melonenfru­chtfleisch, vermischt mit Ananaswürf­elchen, Meringemas­se obendrauf, auf gestoßenes Eis gesetzt, mit Puderzucke­r bestäubt, rasch unter dem Grill überbacken.

Cyrill: Deckel abschneide­n, aushöhlen, das leicht zerdrückte Fruchtflei­sch mit Bananen- und Ananaswürf­eln vermischen, mit Zucker und Anislikör marinieren, mit einer dicken Aprikosens­auce binden. Das Ganze wieder in die Frucht füllen, den Deckel aufsetzen und stark gekühlt servieren.

Delmonico: Deckel abschneide­n, aushöhlen, füllen mit Sahneeis aus dem Fruchtflei­sch, garniert mit Schlagsahn­e, vermischt mit Maronenpür­ee, in die Mitte wird eine kandierte Haselnuss gesetzt.

Auf Opernart: Der Deckel wird abgeschnit­ten, die Frucht ausgehöhlt, gefüllt mit halb Kaki- und halb Bananenpür­ee, vermischt mit Schlagsahn­e; garniert mit einer Rosette aus Schlagsahn­e, bestreut mit gestoßenem Krokant, stark gekühlt servieren.

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 ?? ?? Fotos: Freepik
Fotos: Freepik
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