Erste Banken setzen Hilfen um
Rund eine Million Hypothekennehmer könnten darauf Anspruch haben
– tl. Mit CaixaBank und Banco Sabadell haben die ersten Banken die Einigung zwischen Regierung und Finanzsektor über Hilfen für klamme Hypothekennehmer bereits umgesetzt. Der Aufsichtsrat der Geldinstitute hatte zuvor zugestimmt, den Kodex für gutes Geschäftsgebaren entsprechend zu erweitern. Es wird damit gerechnet, dass die übrigen Banken nachziehen. Vor allem, weil auch die Banco de España die vereinbarten Hilfen ausdrücklich begrüßt hat.
Für viele Hypothekennehmer ist das eine gute Nachricht. Infolge der jüngsten Zinserhöhungen steigen die monatlichen Belastungen und können Familien, die ohnehin schon unter der hohen Inflation leiden, schnell an die Grenzen ihrer finanziellen Möglichkeiten bringen. Da infolgedessen zunehmend auch die Mittelklasse in Spanien in Schwierigkeiten gerät, wollte die
Regierung nicht länger zusehen. Der Finanzsektor zeigte sich aufgeschlossen. Kreditausfälle galt es zu vermeiden.
Die Hilfen umfassen die Möglichkeit eines Aufschubs von Zinszahlungen oder die Verlängerung der Laufzeit eines Hypothekendarlehns um bis zu zehn Jahre. Das Wirtschaftsministerium geht davon aus, dass 300.000 Familien, die als vulnerabel gelten, die Hilfen ins Anspruch nehmen können. Ferner weitere 700.000 Familien, die zur Mittelklasse zählen, wenn das Jahreseinkommen unter 29.400 Euro liegt und die monatliche Belastung 30 Prozent des zur Verfügung stehenden Einkommens übersteigt. Diese Einkommensgrenze war zuletzt auf Drängen der Regierung festgelegt worden. Ursprünglich sollte sie niedriger liegen. Insgesamt könnten die Hilfen also rund einer Million Hypothekennehmer zugute kommen.