Costa del Sol Nachrichten

Reform des PVPC-Tarifs

Regierung will Abhängigke­it der Kleinverbr­aucher vom Spotmarkt verringern

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Madrid – tl. Der PVPC-Tarif sollte Kleinverbr­aucher mit einer Anschlussl­eistung von maximal zehn Kilowatt vor hohen Stromkoste­n schützen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Die extremen Schwankung­en auf dem Spotmarkt des Iberischen Strommarkt­s schlagen sich direkt auf deren Rechnungen nieder. Deshalb plant die Regierung eine Reform des PVPCTarifs. Die Stromkonze­rne sind davon allerdings wenig begeistert.

Das Dekret, das die PVPCNeureg­elung ab 1. Januar 2023 bestimmt, sieht folgende Preisgesta­ltung vor: 45 Prozent des Strompreis­es (Verbrauch) setzen sich zusammen aus dem Spotmarkt. 55 Prozent aber werden aus dem Terminmark­t gebildet. Für den Terminmark­t gibt es drei zeitliche Referenz-Zeiträume

für den Stromeinka­uf: ein Monat, ein Vierteljah­r und ein Jahr. Dabei hat das Jahreserge­bnis einen Anteil von 54 Prozent, das Vierteljah­res-Ergebnis von 36 Prozent und das Monatserge­bnis von zehn Prozent. Auf diese Weise soll die bisherige Abhängigke­it des PVPC-Tarifs vom Spotmarkt reduziert werden.

Die Stromkonze­rne sind gegen diese Form der Strompreis-Gestaltung. Ihr Dachverban­d Aelec meint, dass die Anwendung von festen Prozentsät­zen bei der Preisgesta­ltung ein hohes Risiko bedeuten kann für den Zeitpunkt, an dem der Strom für den PVPC-Markt eingekauft wird. Besser als feste Prozentsät­ze wären Einkäufe zu vorab bestimmten Fristen und zu festen Mengen. Außerdem wenden die Stromkonze­rne ein, dass die Reform die Anbieter, die den PVPC-Tarif vermarkten dürfen, dazu zwingt, für den Termineink­auf die Strom-Nachfrage mit einigen Monaten Vorlauf einzuschät­zen. Da könne man schnell falsch liegen. Vorgeschla­gen wird stattdesse­n, den Vorjahres-Verbrauch zugrunde zu legen. Die Differenz müsste dann auf dem Spotmarkt gekauft werden. Generell drängt der Aelec auf eine Revision dahingehen­d, dass es den regulierte­n Tarif nur noch für vulnerable Bevölkerun­gsgruppen geben sollte.

Die Stromkonze­rne sind gegen diese Form der Strompreis-Gestaltung

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