Hilfe für Deutsche im Alter
Mijas will Nachbarschaftshilfe wiederbeleben – Konsulat und Rathaus arbeiten zusammen
Mijas – dan. Das Residentenbüro in Mijas möchte die Deutsche Nachbarschaftshilfe wieder ins Leben rufen. Aus diesem Grund fand jetzt ein erstes Treffen im Rathaus in La Cala de Mijas statt, an dem auch Konsul Arnulf Braun teilnahm. Das milde Klima, Palmen und Meer und ein fröhlicher Lebensstil sind für viele Ausländer ein Grund, an die Costa del Sol zu ziehen. Wenn der Lebensunterhalt gesichert ist und die Gesundheit stimmt, denken viele leider nicht an das Alter und auch nicht daran, dass sie einmal krank werden könnten.
„Wir vergessen, dass wir alle einmal diese Hilfe brauchen werden. Ausländische Residenten in Not können meist nicht auf ansässige Familienmitglieder oder den Freundeskreis zurückgreifen. Im vergangenen Jahr haben wir hier in Mijas die Arbeitsgruppe Ampemex geschaffen, um ausländischen Senioren in Notsituationen zu helfen“, erklärt Katja Thirion vom Residentenbüro in Mijas. Diese Gruppe hilft Residenten, die Englisch sprechen. Zunehmend wächst aber auch der Bedarf an Hilfestellung für ausschließlich deutschsprechende Rentner. Die Residentenbüros und das Deutsche Konsulat in Málaga sind immer häufiger mit den Problemen älterer Deutscher konfrontiert.
„Wir haben jede Woche einen Fall und sind davon abhängig, dass die lokalen Behörden und Städte helfen. Denn ohne dass Sozialarbeiter, Krankenhauspersonal oder Seniorenresidenzen mithelfen, geht
es nicht. Vor allem die Rentner sehen sich im Alter mit Krankheit, Vereinsamung oder finanziellen Problemen konfrontiert, zu denen die Sprachbarriere hinzukommt“, erklärt Francisco López, der sich im Deutschen Konsulat in Málaga hauptamtlich um in Not geratene Deutsche kümmert.
Unbedingt anmelden
Wer in Spanien lebt, sollte unbedingt seine Residencia beantragen, sich im Einwohnermeldeamt anmelden und sich voll in das spanische Sozialversicherungssystem eingliedern, um öffentliche Hilfeleistungen beantragen zu können.
„Wir versuchen, Hilfe zu vermitteln. Wir sind ein relativ kleines Konsulat und verfügen nicht unbegrenzt über Personal. Wir können nicht in die Gemeinden gehen. Für uns wäre es ein großer Vorteil, wenn wir in den verschiedenen Orten Ansprechpartner hätten, die uns bei dem einen oder anderen Notfall unterstützen könnten“, erklärt Konsul Arnulf Braun.
Das Residentenbüro appelliert an deutschsprachige Residenten, die gerne einen Teil ihrer Freizeit widmen würden, um ihren Landsleuten bei Einkäufen zu helfen oder sie zu Arztterminen zu fahren. Das Projekt wird jetzt in Mijas gestartet, soll aber auf andere Gemeinden an der Costa del Sol ausgeweitet werden. „Die Deutsche Nachbarschaftshilfe war eine fantastische Initiative, die leider vor vielen Jahren zum Stillstand gekommen ist. Ich glaube, dass der Bedarf an sozialer Hilfestellung in Zukunft zunehmen wird und wir dringend wieder die Deutsche Nachbarschaftshilfe brauchen“, so Katja Thirion.