Garrucha macht sich hübsch
Strandpromenade wird erweitert und Palmenpark soll ausgebessert werden
Garrucha – jan. Politisch hat Garrucha in diesem Jahr bereits eine Aufwertung erfahren, und zwar als die Bevölkerung der Gemeinde die Marke der 10.000 Einwohner überschritten hat, womit sich das bisherige Dorf jetzt ganz offiziell (Klein-)Stadt nennen darf. Nun soll Garrucha auch eine touristische Aufwertung erhalten, um in dieser Hinsicht etwas aus dem Schatten der beiden Nachbarn Vera und Mójacar zu treten.
Erhöht werden soll die Attraktivität der Küstenstadt für Touristen mit einer längeren und attraktiveren Strandpromenade. Diese soll von ihrem jetzigen Ende am Castillo de las Escobetas, besser bekannt als Castillo de Jesús Nazareno, bis zur Gemeindegrenze mit Garrucha verlängert werden.
Die Arbeiten waren von der spanischen Zentralregierung im August letzten Jahres für 1,97 Millionen Euro ausgeschrieben worden. Für etwas weniger, nämlich 1,72 Millionen wurde das Bauprojekt Mitte März schließlich an das Unternehmen Licuas vergeben. Wobei die Investition komplett mit Mitteln aus den Next-GenerationFonds der EU finanziert wird.
Verlängert wird die Promenade, die sich künftig über die gesamte Küste von Garrucha erstrecken wird, um 430 Meter. Besonders lang wird das neue Promenadenstück also nicht sein, mit 50 Metern aber recht breit, was im Zusammenspiel dann doch eine einschneidende Umgestaltung der Küstenzone ermöglichen wird.
Genau genommen sind es denn auch zwei Promenaden in einer die errichtet werden, eine direkt am Strand entlang und die andere parallel zur oberhalb der Küstenstraße – die entfernt wird – verlaufenden Calle Salcillo. Dazwischen wird es Platz geben für einen Chiringuito, eine freie Fläche für Messen oder Ausstellungen, einen von Palmen gesäumten Parkplatz und eine Grünanlage mit Sitzbänken. Und auch das Gelände rund um die Burg von Garrucha soll für Passanten gepflastert sowie mit Vegetation, einer dekorativen, begehbaren Brunnenanlage und einer Spielzone mit Sandboden verschönert werden. Und am anderen, südlichen Ende der Promenade ist
schließlich noch die Errichtung eines Kreisels vorgesehen, der die Zufahrt zu einer anliegenden Tankstelle vereinfachen soll.
Thematische Parkanlage
Elf Monate sollen sich die Arbeiten an der neuen Promenade, die Mitte April angelaufen sind, hinziehen. Noch vor dem Frühjahr nächsten Jahres müssten sie demnach beendet sein. Derweil feilt das Rathaus noch an einem weiteren Infrastrukturprojekt, mit dem Garrucha nicht zuletzt auch für die Einheimischen attraktiver werden soll. Und zwar soll der Parque de las Palmeras ausgebessert und mit einem großen Abenteuerspielplatz ausgestattet werden.
Als Inspiration für die Neugestaltung des Parks wird der Spielfilm „Die Schatzinsel“(1972) dienen, der teilweise in Garrucha gedreht wurde, wobei der Ort als Bristol ausgegeben wurde. Im Hafen von Garrucha lag damals auch das Segelschiff vor Anker, mit dem Orson Welles nach einem Schatz suchte. Und diesem wird eine der Hauptattraktionen des geplanten Spielplatzes nachgeahmt sein – neben drei 30, 43 und 70 Meter langen Seilrutschen. Auf seiner rund 9.300 Quadratmeter Fläche soll der Park nach seiner Renovierung außerdem noch eine Kiosk-Bar, eine Picknick-Zone sowie ein Amphitheater für kulturelle Darbietungen bieten.