Halb Spanien ist zu dick
55,6 Prozent aller Erwachsenen in Spanien leiden unter Übergewicht
– sk. Nicht einmal die als doch so elegant geltenden Südländer bleiben von der Volkskrankheit des 21. Jahrhunderts verschont. Mehr als die Hälfte aller Erwachsenen in Spanien leidet unter Übergewicht und ein Drittel aller Kinder bringen zu viele Kilo auf die Waage. Dies hat eine Studie des Forschungsinstituts Carlos III und der spanischen Agentur für Ernährung Aesan unter 57.000 Erwachsenen und 10.500 Kindern ergeben. Dabei steigen bei fettleibigen Menschen die Risiken für bestimmte Krankheiten wie Krebs,
Bluthochdruck, Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes. Von den 55,6 Prozent an übergewichtigen Erwachsenen stufen die Forscher 18,7 als adipös ein, diese Werte liegen deutlich über denen anderer Länder wie Deutschland.
Angesichts dieser Entwicklung, warnen Experten, würden immer mehr Menschen schon in sehr jungen Jahren chronische Krankheiten wie Diabetes II entwickeln oder psychosoziale Störungen erleiden. Auch grassiert Adipositas unter Jugendlichen aus Familien mit geringer Bildung oder mit übergewichtigen Eltern stärker. Wobei es nicht die Gene sind, bei denen die Gesundheitsforscher ansetzen, sondern die Gewohnheiten der Eltern wie Ernährung und körperliche Betätigung, die von den Kindern häufig übernommen werden.
Männer schleppen häufiger überflüssige Kilo mit sich herum als Frauen, gemessen am Body-MassIndex (BMI). Selbst ein Nord-SüdGefälle zu Ungunsten südlicher Regionen mit ihrer eigentlich so gesunden mediterranen Ernährung lässt sich in Spanien beobachten. Scheinbar isst der Geldbeutel auch mit.