Lebendige Weihnachtstradition
Krippentradition in Huelva und Cádiz – Beas, Arcos de la Frontera und Galaroza sind Besuch wert
Beas/Galaroza – dan. Eine der schönsten weihnachtlichen Traditionen in Beas ist der Belén Viviente, eine lebendige Krippe. Von den bescheidenen Anfängen im Jahr 1970 ist die Krippendarstellung mit Akteuren in Beas, die älteste in Andalusien, zur berühmtesten in der Provinz Huelva aufgestiegen. Sie kann bis zum 1. Januar in der Avenida del Belén Viviente besucht werden.
Jedes Jahr aufs Neue verwandelt sich Beas unter der Beteiligung der Familien in eine lebendige Bühne. In 30 verschiedenen Szenen wird die Geburt Jesu nachgestellt und verzaubert die Besucher mit ihren sorgfältig gefertigten Kulissen und den traditionellen Kostümen. So wurde der Palast des Herodes durch einen traditionellen arabischen Souk vervollständigt. Die wichtigste Neuheit ist jedoch die Rückkehr der Jungen und Mädchen, die erstmals nach der Pandemie wieder in ihre Rolle schlüpfen. Die Kleinen werden in den Nachmittagsvorstellungen die Protagonisten sein, insgesamt nehmen 170 Jungen und Mädchen teil.
Die lebende Krippe von Beas ist in dieser Ausgabe dem 800. Jahrestag der ersten lebenden Krippe gewidmet, die der Heilige Franz von Assisi angeblich am Heiligabend des Jahres 1223 in der Höhle in Greccio schuf. Aus diesem Grund hat die Laienbruderschaft Nuestra Señora de los Clarines diese Ausgabe mit den Franziskanern des Klosters La Rábida gestaltet, deren Ausstellungsstücke im Krippen-Interpretationszentrum im Mittelpunkt stehen werden. „Es waren viele Monate großer Freude und großer Anstrengungen, in denen wir unser Bestes gegeben haben, um sicherzustellen, dass Beas weiterhin eine Referenz bleibt“, erklärt
Cristina Gutiérrez von der Bruderschaft der Klariner.
Krippen in Huelva und Cádiz
Aber nicht nur Beas ist einen Besuch wert. Auch andere Ortschaften in der Provinz Huelva und Cádiz zelebrieren diese schöne Weihnachtstradition. Krippen sind ein jahrhundertealter Brauch, der bis ins Mittelalter zurückreicht. In Andalusien gehören die Krippen zu den am tiefsten verwurzelten Weihnachtstraditionen. In Huelva und Cádiz findet man sogar Dörfer, die sich vollständig in eine Krippenszenerie verwandeln.
So wurde die lebende Krippe in Arcos de la Frontera (Cádiz) zum Interés Turístico de Andalucía erklärt. Aber auch im Puerto de Santa María, Puerto Real, Alcalá del Valle, Arcos de la Frontera, Chiclana de la Frontera, Rota, El
Bosque, San Roque, Benamahoma oder Medina Sidonia werden die Krippen in der Weihnachtszeit lebendig. In der Provinz Huelva pilgern jedes Jahr tausende Menschen nach Aljaraque, Mazagón, Ubrique und Galaroza um das Weihnachtsspektakel mitzuerleben.
In Galaroza wird die Krippe seit 17 Jahren auf dem Cerro de Santa Brígida mitten in der Natur unter freiem Himmel aufgestellt und ist aus diesem Grund einzigartig in der Provinz. Die Krippe in Galaroza wird in zwei Stationen gestaltet, dem Dorf und dem Land.
Traditionell werden hier Handwerk und die Lebensweisen vergangener Zeiten mit Gebrauchsgegenständen und anderen historischen Elementen inszeniert.
So findet man auf dem Land Personen, die mit Eseln unterwegs sind, eine Ziegenherde und eine Mühle, in der Mehl gemahlen wird. „In der Stadt werden Migas zubereitet, jemand röstet Kastanien, ein anderer macht Buñuelos und Krapfen und auch den Most stellen wir selber her. Und das alles bieten wir natürlich allen Besuchern an“, erzählt Marie Ángeles Carranza.