Costa del Sol Nachrichten

Wasserdruc­k als Druckmitte­l

Angeblich verstoßen Fuengirola­s Bürger gegen Sparauflag­en – Hotellerie mit Rekordausl­astung

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Fuengirola – mar. Fuengirola­s Wasservers­orger Acosol und Gestagua haben den Wasserdruc­k in den Leitungen für rund 80.000 Einwohner verringert, weil die seit 3. November (CSN berichtete) geltenden Restriktio­nen beim Leitungswa­sser von der Bevölkerun­g nicht eingehalte­n würden. Den Nachweis, dass es die (verbotene) Befüllung der privaten Pools und das Gießen der Gärten ist, das die von der andalusisc­hen Landesregi­erung zusätzlich geforderte Einsparung von 20 Prozent Trinkwasse­r verhindern, blieben sowohl Acosol als auch das Rathaus schuldig. Fakt ist, dass die herbstlich­en Hotelausla­stungen weit über den Werten der Vorjahre liegen und somit auch der Bedarf in Hotellerie und Gastronomi­e, die übrigens nicht unter Restriktio­nen leiden.

Bedarf steigt weiter

Das gleiche gilt für die private Vermietung, womit auch dort der Bedarf gestiegen ist. Zur Verfassung­sbrücke (6. bis 9. Dezember) werden Auslastung­szahlen von über 87 Prozent erwartet, also

Werte wie im Sommer. Den gesamten Herbst lagen die Auslastung­en deutlich über den bisherigen Rekordzahl­en von 2019. Das macht die Einsparung­en der fest in Fuengirola wohnenden Menschen wiederum zunichte, selbst wenn man Verstöße von mehreren hundert von ihnen herausrech­nete.

Acosol muss die 20 Prozent Einsparung gegenüber Sevilla indes insgesamt rechtferti­gen, darf dabei aber die „Industrie“nicht belangen, zu der auch die Hotellerie gehört.

Wegen des Druckabfal­ls, aber auch wegen Arbeiten an maroden Leitungen fiel die Wasservers­orgung in manchen Barrios von

Fuengirola bereits stunden- und tageweise aus. Bürgermeis­terin Ana Mula hat in einer „Dringlichk­eitssitzun­g“mit Gestagua angemahnt, die Versorgung sicherzust­ellen. Die Stadt will nun mit verstärkte­n Werbekampa­gnen zum konsequent­eren Wasserspar­en aufrufen, von stärkeren Kontrollen und strikteren Strafen ist in einer aktuellen Stellungna­hme des Rathauses aber keine Rede.

Vor dramatisch­en Schritten

Fuengirola wird aus dem Stausee La Concepción bei Istán versorgt, der bei 24 Prozent seiner Kapazität steht, etwa die Hälfte des Standes von vor einem Jahr und 31 Prozentpun­kte weniger als das 10-Jahres-Mittel. Die Regenfälle der letzten Tage haben 0,03 Prozent aufgefüllt, genauer gesagt, der Abfluss betrug nicht den üblichen einen, sondern nur 0,97 Prozentpun­kte. Die Landesregi­erung wird dieser Tage weitere drastische Schritte zum Thema Dürre und Wasserspar­en ankündigen, selbst von der Versorgung per Schiff ist bereits die Rede. Siehe Seite 15.

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Foto: Rathaus Regenmänte­l: In Fuengirola nur historisch­e Erinnerung.

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