Für die Sonne, gegen die Dürre
Spanien nimmt beim Klimaschutzgipfel COP28 eine Führungsrolle ein
Madrid – sk. Beim Klimagipfel COP28 spielt Spanien unter den EU-Mitgliedern aus mehreren Gründen eine besondere Rolle. Spanien hat einmal die EU-Ratspräsidentschaft inne, womit Ministerpräsident Pedro Sánchez eine gewisse Hauptrolle unter den EUVertretern bei dem bis zum 12. Dezember dauernden Gipfel in Dubai zukommt. Mit Vizepräsidentin Teresa Ribera steht ihm eine europaweit angesehene Verhandlungsführerin in Sachen Energie-und Umweltpolitik zur Seite. Ferner hat Spanien im Bündnis mit Algerien in den Bereichen Grüner Wasserstoff und Dürrebekämpfung einen Fuß in der Tür nach Nordafrika.
So hat Valvanera Ulargui, die Direktorin der spanischen Behörde für den Klimaschutz, bereits zum Auftakt angekündigt, dass die EUMitglieder 225 Millionen Euro in den Fonds für Reparationszahlungen für Entwicklungsländer pumpen wollen, die besonders unter den Folgen des Klimawandels leiden. Die EU will einer historischen Forderung nachkommen. Allerdings obliegt es den europäischen Staatschefs, während des Gipfels die Einzahlungen der EU-Mitglieder zu regeln. Ministerpräsident Sánchez verspricht 20 Millionen Euro.
Die Regierung Sánchez tritt energisch für Klimaschutz und ökologischen Wandel ein und versteht sich als Gegenpol zu den zuletzt erstarkenden rechtskonservativen Regierungen etwa in Italien oder Holland und auch Argentinien – von den beiden Industriemächten
USA und China ganz zu schweigen, deren Präsidenten nicht angereist sind, obwohl sie 41 Prozent des CO2-Ausstoßes auf dem Planeten zu verantworten haben.
Sánchez kommt auf dem Gipfel mit Brasiliens Präsident Lula Da Silva zusammen, wohl auch in der Hoffnung, eine Einigung mit der lateinamerikanischen Wirtschaftsorganisation Mercosur über ein
Freihandelsabkommen mit der EU zu finden. Ferner trifft er Vertreter von Cepsa und Maers, um die Einführung des Grünen Wasserstoffs voranzutreiben. Spanien und Algerien wollen mit 60 weiteren Ländern eine internationale Allianz schmieden, um Dürreperioden besser Widerstand leisten zu können.
Spanien muss sich auf dem Gipfel sicherlich nicht verstecken, auch wenn es etwa in elektrischer Mobilität hinterherhinkt und bei fossilen Brennstoffen – vor allem beim Erdgas – zulegt. Dennoch macht Spanien bei Erneuerbaren Energien insbesondere
bei der Fotovoltaik gewaltig Boden gut und nimmt innerhalb der EU eine Führungsrolle ein. Die Regierung und die Regionen bringen 1.400 Projekte für die Installation Erneuerbarer Energien auf den Weg, sowohl für Windals auch Sonnenenergie. Die Kohlekraftwerke konnten nahezu komplett und ohne sozialen Widerstand stillgelegt werden. Sánchez ruft beim COP28 dazu auf, die Erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen und auf fossile Brennstoffe zu verzichten was wohl nicht nur im Gastland Dubai auf Widerstand stoßen wird.
Spanien schmiedet internationale Allianz zur Bekämpfung der Dürre