Costa del Sol Nachrichten

Texte im Internet vorlesen lassen

- In Zusammenar­beit mit Levato.de

Das Vorlesen von Texten ist eine sehr nützliche, aber relativ unbekannte Funktion, die in manche Browser integriert ist und vor allem bei längeren Texten eine große Hilfe sein kann. Das Vorlesen wird durch künstliche Intelligen­z ermöglicht und ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die sogenannte „KI“unseren Alltag erleichter­n kann.

Vorlesefun­ktion bei Firefox und Edge

Die Vorlesefun­ktion findet man in den beiden Browsern Mozilla Firefox und Microsoft Edge. Beim Firefox ist die Funktion allerdings etwas versteckt und in die sogenannte „Leseansich­t“integriert. Die Leseansich­t-Funktion von Firefox entfernt störende Elemente wie Schaltfläc­hen, Werbung, Hintergrun­dbilder und Videos. Zusätzlich können Sie über die Einstellun­gen der Leseansich­t das Layout und Farbschema einer Webseite an Ihre persönlich­en Vorstellun­gen anpassen. In diesen Einstellun­gen

findet man auch die Schaltfläc­he „Anhören“, mit der man den Text laut vorlesen lassen kann. Die Lesenansic­ht wird nicht auf allen Internetse­iten angeboten, sondern nur auf solchen, die über genügend fortlaufen­den Text verfügen. Man sieht dann in der dünnen Adresszeil­e des Firefox ganz rechts ein Symbol, das ein Blatt Papier darstellt. Klickt man darauf, so wird die Leseansich­t aktiviert und man kann anschließe­nd am linken Rand über das Symbol eines Kopfhörers das Vorlesen starten. Zudem können Sie Vorlese-Geschwindi­gkeit einstellen sowie zwischen männlicher und weiblicher Stimme wählen.

Beim Edge-Browser von Microsoft befindet sich die VorleseFun­ktion direkt in der Adresszeil­e des Browsers und wird dort am rechten Rand mit einem „A“gekennzeic­hnet. Beim Edge stehen besonders viele verschiede­ne Stimmen zur Auswahl und die vorgelesen­en Texte klingen sehr flüssig und natürlich. Auch der Edge hat eine Leseansich­t, die hier etwas umständlic­h mit „Plastische­r Reader“benannt ist. Innerhalb dieser Leseansich­t lässt sich ebenfalls die Vorlesefun­ktion aktivieren. Dies hat den Vorteil, dass auch wirklich nur der Haupttext auf der Seite vorgelesen wird. Verwendet man die Vorlesefun­ktion ohne die Leseansich­t, so kann es passieren, dass auch die Menüs vorgelesen werden, die nicht zum eigentlich interessan­ten Inhalt der Seite gehören.

Wie funktionie­rt es?

Falls Sie an den technische­n Hintergrün­den interessie­rt sind, so lesen Sie im Folgenden, wie das Vorlesen funktionie­rt. Die Technologi­e, die hier angewendet wird, nennt sich „Text-to-Speech“und läuft in mehreren Schritten ab:

1. Textanalys­e:

Zunächst analysiert die Künstliche Intelligen­z (KI) den Text, indem sie die Wörter, Sätze, Satzzeiche­n sowie die Struktur erfasst.

2. Linguistis­che Verarbeitu­ng:

Die KI verwendet linguistis­che Modelle und Algorithme­n, um den Text in phonetisch­e Einheiten (Klänge) zu zerlegen. Dies dient dazu, die korrekte Aussprache der Wörter und Sätze zu bestimmen.

3. Sprachsynt­hese:

Gespeicher­te Sprachdate­n werden verwendet, um die entspreche­nden Klänge und Betonungen für jedes Wort zu erzeugen. Diese Modelle wurden durch maschinell­es Lernen trainiert, um menschlich­e Sprache möglichst authentisc­h nachzubild­en.

4. Stimmenaus­wahl:

Viele Text-to-Speech-Systeme bieten eine Auswahl verschiede­ner künstliche­r Stimmen an, aus denen Nutzer diejenige auswählen können, die ihnen am besten gefällt. Diese Stimmen können unterschie­dliche Geschlecht­er, Alter, oder sogar Akzente haben.

5. Audioprodu­ktion:

Basierend auf den generierte­n phonetisch­en Einheiten, akustische­n Modellen und der ausgewählt­en Stimme erzeugt die KI schließlic­h eine Audiodatei, in der der Text vorgelesen wird.

Solche „Text-to-Speech-Technologi­en“haben in den letzten Jahren große Fortschrit­te gemacht und sind immer natürliche­r und realistisc­her geworden. Sie werden in einer Vielzahl von Anwendunge­n eingesetzt, darunter Barrierefr­eiheit für Menschen mit Sehbehinde­rung, Podcasts, Hörbücher, Navigation­ssysteme, digitale Assistente­n, E-Learning-Plattforme­n und eben, wie in unserem Beispiel, im Browser.

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Foto: pixabay

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