Heilige, Design und mehr
Was Málagas Museen und Kunstzentren im Advent zu bieten haben – abseits von Picasso
Málaga – jan. Lichtershows in der Calle Larios, Videomapping an der Kathedrale und sonstige Weihnachsdeko und -aktivitäten im Stadtzentrum locken in der Adventszeit wahre Menschenmassen nach Málaga. Aber was tun, wenn man sich daran satt gesehen hat oder den Abstecher in die Provinzhauptstadt nach dem Motto carpe diem nicht erst am Abend antritt?
In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass Málaga zu einer wahren Kunstmetropole geworden ist. Und diese hat zurzeit auch abseits der beiden PicassoMuseen, die in diesem Jahr anlässlich von dessen 50. Todestag schon oft genug im Fokus gestanden haben, einiges zu bieten. Allen voran in den beiden anderen großen Kunstmuseen der Stadt, dem Museo Carmen Thyssen, Ableger des gleichnamigen Museums in Madrid, und dem Centre Pompidou, Filiale des Mutterhauses in Paris.
Passend zur Adventszeit, zumindest für jene, die Weihnachten mehr als religiöses denn als kommerzielles Fest begreifen, zeigt das Museo Carmen Thyssen neben seiner permanenten Kollektion eine temporäre Ausstellung mit Portraits von Heiligen. Diese thematisiert die Heiligendarstellung im Barock anhand von Gemälden und Skulpturen herausragender Künstler jener Epoche wie Velázquez, Ribera oder Murillo. Ergänzend und im Kontrast dazu sind aber auch einige Exponate zeitgenössischer Künstler wie Antonio Saura oder Darío Villalba zu sehen. Besuchen kann man die Schau noch bis zum 18. Februar (Infos auf www.carmenthyssenmalaga.org).
Eine ganz andere Kunst zeigt das Centre Pompidou am Hafen, das vor allem die neuesten Tendenzen der modernen Kunst aufgreift und aktuell gleich mehrere temporäre Ausstellungen anbietet. Erst Mitte vergangener Woche ist eine kollektive Ausstellung zeitgenössischer Künstlerinnen aus Lateinamerika eröffnet worden, die bis 19. Februar andauern wird. Und wenige Tage zuvor wurde die fast permanente Schau „PlaceNess“eröffnet, die bis 28. März 2025 im Pompidou erhalten bleiben wird und mit Kreationen verschiedener künstlerischer Disziplinen das städtische Leben dem ländlichen gegenüberstellt.
Nicht ganz so viel Zeit kann man sich lassen, wenn man die dritte Ausstellung sehen will, die das Centre Pompidou zurzeit beherbergt, nämlich jene von Ettore Sottsass (1917-2007). Der Italiener, einer der herausragendsten
Designer des 20. Jahrhunderts, entwarf zeitlebens die Schreibmaschinen des italienischen Herstellers Olivetti. Eine Auswahl davon zeigt die Exposition ebenso wie von Sottsass entworfene Möbelstücke, nebst Fotografien, Dokumenten und anderen Objekten des Designers (centrepompidou-malaga.es).
Kreationen einer anderen Designerin, in diesem Fall der Modeschöpferin Ela Fidalgo, kann man wiederum im La Termica bestaunen, und zwar noch bis zum 28. Januar. Das Kulturzentrum der Provinzregierung Málaga präsentiert neben Roben aber auch Gemälde, Skulpturen und eine Installation der jungen Mallorquinerin, die nach höchst vielversprechenden Anfängen in der Modebranche in die plastische Kunst abgewandert ist. Und die mit ihren sozialkritischen Kunstwerken nun Modeproduktion und -konsum kritisiert, insbesondere das umweltschädliche Phänomen der Fast Fashion (latermicamalaga.com).
Ganz systemkonform ist hingegen eine andere Ausstellung zum Thema Mode, die indes auch nicht auf den Hinweis verzichtet, dass man diese nachhaltig konsumieren sollte. Die Ausstellung in jenem kuriosen Museum Málagas, das Automobile und Mode unter einem Dach vereint, zeigt bis zum 19. Januar Flamencokleider von Manuel Fernández. Diese hat der Designer jedoch in origineller Weise mit anderen traditionellen Kleidungsstücken und typischen Trachten wie japanischen Kimonos, arabischen Chilabas oder mexikanischen Ponchos fusioniert (museoautomovilmoda.com).
Das Centre Pompidou bietet aktuell gleich drei temporäre Expositionen