Weihnacht in den Regionen
Die unverwüstlichen Klassiker auf der Tafel verlieren nicht ihren traditionellen Charakter und sind Garant für ein gelungenes Fest
red. Ein Festtag wäre kein Festtag ohne den entsprechenden Festtagsschmaus. Ganz besonders in diesen Tagen besinnt man sich auf die typischen, oft jahrhundertealten Gerichte, die von Comunidad zu Comunidad, von Region zu Region, unterschiedlich sind und deren Ursprung meist nicht mehr nachzuvollziehen ist.
Vol-au-vents (Blätterteigpasteten), Jamón con Huevo hilado (mit süßem Ei gefüllte Schinkenröllchen), Fisch und Meeresfrüchte, Kardenartischocken (cardos), Pute (pavo) und Turrón – die unverwüstlichen Klassiker der weihnachtlichen Tafel verlieren nicht ihren traditionellen Charakter und sind – zumindest hierzulande – Garant für ein gelungenes Fest. Liebhaber von Fisch schwören auf Besugo, die delikate Meerbrasse, deren Preis wie so vieles regelmäßig vor Weihnachten in die Höhe schnellt. Doch schon immer waren es die großen Braten – wenn es die wirtschaftliche Lage erlaubte –, die mit ihrem Duft erst die richtige Feststimmung aufkommen ließen. So macht ein familienfreundlicher Puter auch heute noch bei den vorweihnachtlichen Diskussionen ums Menü in den meisten Regionen das Rennen.
In Katalonien beispielsweise – wie fast an der ganzen Levanteküste – wird Heiligabend traditionell so gut wie nicht gefeiert. Richtig gegessen wird am 25. Dezember. Da darf es dann ein großes Bankett sein, das mit einer „olla“oder „escudella“beginnt, einem
Eintopf mit mehreren Fleischsorten, Kartoffeln, Kohl, Speck, Hülsenfrüchten und Würsten, wie man ihn in ganz Spanien findet.
Als ob das nicht reichen würde, folgt ein gefüllter Truthahn. Davon sollte eigentlich auch etwas übrig bleiben, denn am nächsten Tag ist Sankt Stefan, der ebenfalls gefeiert werden muss: Mit der Eintopfbrühe macht man eine gute Suppe. Das restliche Fleisch von Eintopf und
Puter wird zu den berühmten weihnachtlichen Cannelloni verarbeitet.
Weiter südlich, an Valencias und Murcias Küste, wo man gewohnt ist, fast täglich Reis zu essen – „caldoso“, in Brühe –, darf der Eintopf, hier „puchero“genannt, ebenfalls nicht fehlen. Kein „puchero pobre“, kein „armer“Eintopf, sondern mit reichlich Fleisch und Würsten, Kartoffeln,
Kardenartischocken, Kichererbsen und mehr angereichert. Obligatorisch sind hier „fideos“, Fadennudeln, die in der mit Safran gewürzten, kräftigen Brühe schwimmen. Dazu gibt es „pelotas“, Hackfleischklöße – mit oder ohne Kohl.
Auf den Balearen wiederum begeht man den Weihnachtstag mit Spanferkel oder einem gefüllten Truthahn.
Im Zentrum Spaniens hat das Essen an Heiligabend die selbe Bedeutung wie das am Weihnachtsfeiertag. Man isst Gemüsegerichte wie Blumenkohl, Rotkohl, Weißkohl oder Kardenartischocken. Danach darf es Stockfisch oder Besugo (Rote Meerbrasse) sein oder auch Geflügel wie Huhn und Puter. Tags darauf gibt es gebratenes Lamm.
In La Mancha wiederum macht Wild dem Freilandhuhn den Rang streitig und sorgt für kräftige Gerichte.
Die Extremeños waren als ehemalige Konquistadoren übrigens die ersten, die den Truthahn auf ihren festlichen Speisezettel über