Spanien hat an der Uhr gedreht
In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist die Sommerzeit angebrochen, auf der Iberischen Halbinsel wurde die Uhr von 2 auf 3 Uhr vorgestellt, auf den Kanaren von 1 auf 2 Uhr. Ziel dieser Zeitumstellung: Die Arbeitszeit an das Tageslicht anzupassen und Strom zu sparen.
Diese 1974 zuletzt so festgelegte Maßnahme der Zeitumstellung ist sowohl umstritten als auch fragwürdig. Der jüngsten Umfrage des Instituts für soziologische Studien CIS aus dem Jahr 2023 zufolge würden 75 Prozent der Spanier lieber nicht an der Uhr drehen und die EU empfahl ihren Mitgliedstaaten 2021 sich für eine Zeit zu entscheiden. In Spanien würde aufgrund seiner geographischen Lage die Greenwich-oder Winterzeit sinnvoller sein. Allerdings muss einer solchen Maßnahme eine Karenzzeit von fünf Jahren vorausgehen und im Staatsanzeiger Boletín Oficial del Estado (BOE) sind die Tage der Zeitumstellung bis 2026 festgelegt.
Derzeit bringen laut dem Energie-Institut IDAE keine Studien die Zeitumstellung mit einer Senkung des Energieverbrauchs
in Verbindung. Ferner entsprächen weder die Arbeitszeiten noch die Routinen der Bürger denen von 1974. Traumforschern zufolge kann sich die Zeitumstellung mehrere Tage negativ auf die Laune und die Konzentrationsfähigkeit auswirken.
Spanien hat erstmals 1918 an der Uhr gedreht. Während des Bürgerkriegs galten zwei Zeiten, eine Uhr schlug für die republikanische und die andere für die faschistische Front. Francisco Franco kam 1940 Adolf Hitler entgegen und passte die spanische Zeit an die Zentraleuropas an. (sk)