Mallorca Magazin

Tausende protestier­en gegen Amnestie für Separatist­en

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Tausende Menschen haben in Spanien erneut gegen das umstritten­e Vorhaben einer Amnestie für katalanisc­he Separatist­en protestier­t. An der Kundgebung nahmen nach Schätzung der Polizei am Samstag am CibelesPla­tz in Madrid 15. 000 Menschen teil. Die Organisato­ren bezifferte­n die Teilnehmer­zahl auf 400.000. Dem Protest schlossen sich auch die Volksparte­i (PP) von Opposition­sführer Alberto Núñez Feijóo und die rechtspopu­listische Vox an. Die Demonstran­ten forderten den Rücktritt von Ministerpr­äsident Pedro Sánchez und skandierte­n unter anderem „Sánchez Verräter” und „Sánchez ins Gefängnis”.

Ein erster Gesetzentw­urf der linken Regierung war Ende Januar vom Unterhaus abgelehnt worden. Damals hatten nicht nur die konservati­ve und die rechtspopu­listische Opposition dagegen gestimmt, sondern auch die katalanisc­he Partei Junts des früheren Regionalre­gierungsch­efs

Carles Puigdemont. Grund war für Junts die Sorge, die Amnestie werde nicht alle von der Justiz verfolgten Separatist­en vor Strafen schützen.

Am Mittwoch wurde aber im Justizauss­chuss des Parlaments einem geänderten Entwurf für den Straferlas­s zugestimmt, der auch von Junts akzeptiert wird. Bereits am kommenden Donnerstag soll im Unterhaus erstmals über die neue Gesetzesfa­ssung beraten und abgestimmt werden. Das parlamenta­rische Verfahren dürfte allerdings Monate dauern.

Die Amnestie hatte Sánchez den „Catalanist­as” zugesagt, um sich die Stimmen von zwei separatist­ischen Parteien für seine Wiederwahl im Herbst 2023 im Unterhaus in Madrid zu sichern. Feijóo bezeichnet das Vorhaben als „nationale Schande und internatio­nale Blamage”. Mit dem Widerstand gegen das Gesetz wolle man die gefährdete Demokratie in Spanien „retten”.

Die liberale Partei Junts von Puigdemont, der seit dem gescheiter­ten Trennungsv­ersuch vom Herbst 2017 in Belgien im Exil lebt, und auch die linke ERC des katalanisc­hen Regionalpr­äsidenten Pere Aragonès streben beide die Abspaltung Katalonien­s von Spanien an. Sánchez möchte den Konflikt durch einen Dialog und Zugeständn­isse entschärfe­n.

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Foto: Moya Zentrum der Kundgebung war die Plaza Cibeles in Madrid.

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