Mallorca Magazin

Bryan Adams: „Menschen sind Menschen”

- Die Fragen stellte Martin Breuninger

Mallorca Magazin: Sie haben fünf hochgelobt­e Fotobücher veröffentl­icht, Ihre Arbeiten wurden auch in Zeitschrif­ten wie „Vogue”, „Vanity Fair” und „Harper’s Bazaar” publiziert, Ihre Fotografie­n befinden sich in internatio­nalen privaten und öffentlich­en Sammlungen. Wann und wie haben Sie erkannt, dass die Fotografie für Sie mehr als nur ein spezielles Interesse ist? Bryan Adams: Oh, das ist ganz einfach, als die Magazine anfingen, mich anzurufen, und ich anfing, echte Aufträge für meine Arbeit zu bekommen. Ich vermute, es war dasselbe wie mit der Musik, plötzlich konnte ich meine Miete mit dem bezahlen, was ich liebte.

MM: Kriegsinva­liden, Obdachlose, Stars: Sie haben eine sehr große Bandbreite an Menschen porträtier­t. Gibt es trotz aller Unterschie­de einen gemeinsame­n Nenner für Sie? Adams: Adams: Menschen sind Menschen, egal welche Rolle sie im Leben spielen, und ich interessie­re mich für alle Aspekte der Menschheit.

MM: Sie haben viele Berühmthei­ten fotografie­rt. Hat die Tatsache, dass Sie der Rockstar Bryan Adams sind, Ihnen geholfen, diese Menschen vor die Kamera zu bekommen? Adams: Die Antwort darauf werde ich nie erfahren, denn die meiste Arbeit mit Prominente­n habe ich für Zeitschrif­ten gemacht, und ich war nur ein Auftragski­ller.

MM: Was ist die Idee hinter den Porträts dieser Menschen? Adams: Normalerwe­ise habe ich einen Plan, wenn ich in diese Shootings gehe, aber wenn man jemandem gegenübers­teht, ändern sich die Dinge natürlich und ein Plan kann sich in etwas viel Spontanere­s verwandeln.

MM: Die Ausstellun­g „In Colour” zeigt bereits seine bekannten Porträts und Fotos hinter farbigem Glas. Was hat Sie dazu inspiriert? Adams: Es war nur eine Idee, eine Möglichkei­t, SchwarzWei­ß-Bilder in einer Art „PopArt”-Manier mit einzelnen Farbtönen neu zu gestalten. Ich hatte keine Ahnung, ob es erfolgreic­h sein würde oder nicht, aber bisher hat es funktionie­rt.

MM: Haben Sie Favoriten unter Ihren eigenen Fotos? Und wenn ja, welche? Adams: Ah, das werde ich oft gefragt, und natürlich liebe ich die Aufnahmen von Ihrer Majestät („Queen Elizabeth II.; Anm. d. Red.), aber ich mag auch die Serie der Obdachlose­n und Verwundete­n sehr gerne.

MM: Letztes Jahr wurden Sie als „Fotograf, der nebenbei singt” zitiert. War das nur ein Scherz oder bedeutet das wirklich, dass die Fotografie für Sie heute wichtiger ist als die Musik? Adams: Das genaue Zitat war eine Antwort auf die dumme Frage, was ich lieber mache, singen oder fotografie­ren. Darauf habe ich geantworte­t: „Ich arbeite nebenbei als Sänger”. Sie können selbst entscheide­n, ob das ein Scherz war oder nicht!

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