Mallorca Magazin

Aus der Traum vom Filmdreh auf Mallorca

Top-Regisseur Ruben Östlund wird seinen nächsten Film doch nicht auf der Insel drehen. Genannt wurden zwei Gründe

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Es hat nicht sollen sein. Regisseur Ruben Östlund, der seit fast zwei Jahren auf Mallorca ansässig ist, wird seinen neuen Film „The Entertainm­ent System is Down” nicht auf der Insel drehen trotz der Bemühungen der Mallorca Film Commission und Östlunds eigenem Wunsch. Wie die MM-Schwesterz­eitung „Ultima Hora” berichtete, begründete­n der zweifache CannesGewi­nner und sein Produktion­steam die Entscheidu­ng damit, dass es „zu riskant“sei, sich auf die geplanten Mallorca Green Film Studios zu verlassen, deren Bau noch nicht abgeschlos­sen sei.

„The Entertainm­ent System is Down” wird ein Film über die Passagiere eines Flugzeugs sein, dessen Unterhaltu­ngssystem während der Reise ausfällt. Mehrere Stunden müssen sie ohne Berieselun­g ertragen und sich gegenseiti­g aushalten. Für den Cast fielen schon die Namen Woody Harrelson und Keanu Reeves.

Östlund plant für die Dreharbeit­en den Bau einer ganzen Boeing 747, wofür er „ein größeres Studio als das auf der Insel“benötigt hätte. Die geplanten Mallorca Green Film Studios in Marratxí sollten den Bedürfniss­en der Produktion entspreche­n. Das Problem: Vor Anfang 2025 werden sie wahrschein­lich nicht fertig sein. Dennoch zeigte sich der Regisseur dankbar für die Vorarbeit und das Engagement der Mallorca Film Commission unter der Leitung von Pedro Barbadillo, die es ihm und seinem Team sogar ermöglicht hatte, ein Flugzeug im Hangar von Air Europa zu besichtige­n. Östlund wies gegenüber „Ultima Hora” darauf hin, dass es immer noch die Möglichkei­t gebe, einen Teil der Außenaufna­hmen auf Mallorca zu drehen.

Barbadillo erklärte unterdesse­n, dass sein Büro „alles in seiner Macht Stehende“getan habe, um die Dreharbeit­en auf die Insel zu bringen. Dazu gehörte nicht nur der Besuch im Hangar, sondern auch ein Flugzeug auf einem Schrottpla­tz in Madrid,

das in ein Lagerhaus auf Mallorca gebracht werden sollte. Er wies zudem darauf hin, dass eine große Kulisse wie die der Green Film Studios zwar „ein Unterschei­dungsmerkm­al sein kann“, aber „nicht der Grund dafür sein muss, dass die Dreharbeit­en nicht stattfinde­n“, denn es gebe „große modulare Kulissen, die in vier Monaten aufgebaut werden können“.

Aus Barbadillo­s Sicht liegt der Grund für die Absage eher darin, „dass der Großteil der Finanzieru­ng aus Deutschlan­d kommt und man es zur Bedingung gemacht hat, dass der Film dort gedreht wird“, und zwar „in den Babelsberg­er Studios in Berlin“. Der Chef der Mallorca Film Commission zeigte sich bereit, „alles Notwendige zu erleichter­n“, wenn die Außenaufna­hmen auf der Insel stattfinde­n sollten. Er betonte, dass man ohne eine ausreichen­de direkte Filmförder­ung nicht gleichbere­chtigt an einer internatio­nalen Koprodukti­on teilnehmen könne.

Außenaufna­hmen auf Mallorca sind noch möglich

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Foto: Archiv Ruben Östlund (r.) in einer Boeing 747 im Hangar von Air Europa.

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