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Fanden das ganz cool»
BADEN. Der ehemalige Erzieher Dennis ist heute TattooKünstler und dabei auch selbst ein Gesamtkunstwerk. Wir haben ihn getroffen.
In der Dynamostrasse in Baden kommen die Nachbarn immer wieder ganz schön ins Staunen. In seinem Studio Rock the Body sticht, schneidet und modelliert der international bekannte Körperkünstler Danny nämlich an seinen Kunden herum, was das Zeug hält.
Heute besucht ihn der Tätowierer Dennis, der sich Silikonimplantate unter die Haut einsetzen lassen möchte. Dafür hat er extra die Reise aus dem norddeutschen Oldenburg auf sich genommen. Vor seiner Selbstständigkeit im Tattoo-Business arbeitete Dennis, der von Kopf bis Fuss tätowiert und gepierct ist, als Kindererzieher in einem Flüchtlingsheim. Dabei bereitete ihm sein doch eher aussergewöhnlicher Look erstaunlich wenige Probleme. «Weder die Eltern noch die Kinder haben sich an meinem Aussehen gestört – im Gegenteil: Die Kleinen fanden das sogar ganz cool», erzählt der 29-Jährige. Die Aufgabe eines Erziehers sei es ja auch, seine Zöglinge zu weltoffenen, toleranten Menschen zu machen. Gerade deswegen sei es auch förderlich, schon im jungen Alter zu lernen, dass «anders» nicht gleich schlecht bedeutet. Auch im Alltag hielten sich negative Reaktionen in Grenzen, erzählt der sympathische Mann, der sich sein erstes Tattoo mit 18 Jahren stechen liess und während der Prozedur sogar in Ohnmacht fiel. «Am coolsten sind oft die älteren Leute, die sind sehr interessiert und fragen oft höflich nach», berichtet Dennis. «Blöde Sprüche kommen am ehesten noch von jungen Typen.»