So rechtfertigt linkes Kollektiv den Angriff
BASEL. An der Wasserstrasse wurde ein 24-Jähriger angegriffen. Nun nimmt das BewohnerKollektiv Stellung.
Zur Zeit des Angriffs auf M.F.* am 18. August fand ein Strassenfest mit Gästen aus dem linksautonomen Spektrum statt. Der Angegriffene sagt, man habe ihn aufgrund seines Aussehens und des «Liber Hel- vetius»-Tattoos für einen Neonazi gehalten. Er sei Patriot, aber kein Nazi, betonte er gegenüber der «Basler Zeitung».
Seine Facebook-Seite entlarve ihn eindeutig als Neonazi, sagt das linksautonome Kollektiv der Wasserstrasse in einer Stellungnahme gestern. «Falls sich der Angriff ereignet hat, begrüssen wir es, dass Festbesucher/-innen den Neonazi als solchen erkannt und in Eigenverantwortung konsequent aus der Strasse vertrieben haben», rechtfertigen sie gar den Angriff.
F.s Behauptung, er sei Patriot, jedoch kein Neonazi, kommentieren die Verfasser der Stellungnahme so: «Zu behaupten, man sei Patriot und kein Neonazi, ist eine gängige Strategie von Rechtsradikalen weltweit, um ihre neonazistischen beziehungsweise faschistischen Positionen in eine salonals fähigere Hülle zu verpacken, um so an gesellschaftlicher Legitimität zu gewinnen.»
Weiter heisst es vonseiten der Gruppe von WasserstrasseBewohnern: «Rechtsradikale sind keine Gesprächspartner/ -innen, sondern Gegner/-innen, die bekämpft werden müssen.» Sowohl das erwähnte Tattoo als auch das Eiserne Kreuz Schmuck, das ein beliebtes Emblem bei Rechtsradikalen sei, um die Wehrmacht und den Nationalsozialismus zu glorifizieren, wiesen darauf hin, heisst es weiter. In der Stellungnahme wird ausserdem auf rechtsradikale Inhalte im Facebook-Profil von M. F., das inzwischen gelöscht ist, verwiesen.