20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Das sind die Akteure im Tauziehen um die letzte syrische Rebellenba­stion

-

ASSAD: Präsident Bashar al-Assad und seine Minister sehen sich als durch allgemeine Wahlen legitimier­te Regierung der Syrer. Kritiker im In- und Ausland nannten den Urnengang allerdings eine Scheinwahl. Auf ihren Legitimitä­tsanspruch stützt sich die Regierung auch bei ihren Plänen zur Rückerober­ung Idlibs. Wenn die Regierung Assad Idlib einnimmt, hat sie die Kontrolle über das Land weitgehend zurückgewo­nnen.

RUSSLAND/IRAN: Die russische Regierung verfolgt in Syrien mehrere Ziele. Zum einen geht es ihr um das Prinzip der nationalen Souveränit­ät. Zudem geht es Moskau um seinen militärisc­hen und politische­n Einfluss in der Region. Der Iran will seine Macht in der Region ausbauen. Auch wirtschaft­liche Interessen spielen für den Iran eine Rolle: So haben Iraner in Damaskus und anderen syrischen Städten Immobilien erworben.

TÜRKEI: Die Türkei unterstütz­t eine Reihe opposition­eller Gruppen, die auf den Sturz Assads hinarbeite­n. Zu diesem Ziel hat Ankara sich bereits vor Jahren bekannt. Gleichzeit­ig hat der Krieg viele Flüchtling­e aus Syrien in die Türkei getrieben. Eine Militäroff­ensive gegen Idlib würde vermutlich Zehntausen­de weitere Menschen in die Flucht treiben – und in die Türkei. Darum warnt die Regierung vor einer Rückerober­ung Idlibs.

USA/EU: Nach den desaströse­n Folgen ihrer Interventi­on im Irak im Jahr 2003 haben die USA ihr Engagement im Nahen Osten massiv zurückgefa­hren. Zahlenmäss­ig ist die amerikanis­che Präsenz zwar überschaub­ar, aber dennoch ein militärisc­her Faktor. Die Europäisch­e Union hat im Krieg in Syrien militärisc­h keine nennenswer­te Rolle gespielt. Zugleich sprechen sich die EU-Staaten für ein Ende der Assad-Regierung aus.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland