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HCD: Del Curto ist nicht mehr unantastbar
DAVOS. Die jüngsten HCDHeimschlappen werfen Fragen auf. Präsident Domenig thematisiert auch das Undenkbare.
Wieder waren sie da, die Auflösungserscheinungen. Wie beim 0:7 gegen die Tigers fiel das Spiel des HC Davos auch gegen Gottéron auseinander. 2:5 hiess es am Dienstagabend am Ende. Präsident Gaudenz Domenig fasste die zwei Heimspiele so zusammen: «Gefreut habe ich mich nicht.»
Die letzten Auftritte befeuern auch jene, die sagen, HCDTrainerIkone Arno Del Curto (62) sei zu lange im Amt. Majestätsbeleidigung könnte man meinen, in Davos wurden solche Thesen in den letzten Jahrzehnten allenfalls hinter vorgehaltener Hand diskutiert. Domenig aber sagt, der Engadiner habe trotz seiner 22 Jah re im Amt keine «ewige Jobsicherheit»: «Es gibt bei uns keine Heiligtümer. Die wichtigsten Positionen müssen immer wieder evaluiert werden.»
In Panik werde man nicht verfallen, dafür sei der Leistungsausweis des sechsfachen Meistertrainers viel zu gross: «Es ist ja nicht die erste Krise, wir waren schon ein paarmal in der Nähe des Strichs. Natürlich müssten wir aber anders diskutieren, wenn wir nach 30 Runden immer noch auf dem zweitletzten Platz wären.»
Domenig glaubt nicht, dass Del Curto den Bettel selbst hinschmeissen wird: «Theoretisch könnte das aus dem Frust heraus passieren. Aber eigentlich haben wir ein Gentlemen’s Agreement, dass er rechtzeitig zu uns kommt, wenn er aufhören möchte, denn wir haben keine Erfahrung mit Trainerwechseln.»