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«Bambi hat meine Kindheit versaut»
ZÜRICH. Judi Dench holte sich gestern den Golden Icon Award am ZFF ab. Und die Grande Dame des britischen Kinos verriet, weshalb sie Angst vor Disney-Filmen hat.
Nur wenige Schauspieler geniessen einen dermassen grossen Respekt in der Schauspielbranche wie Judi Dench. Das honorierte das Zurich Film Festival gestern mit seiner höchsten Auszeichnung, dem Golden Icon Award. Zum allerersten Mal überhaupt verschlug es Dench deshalb nach Zürich. Entsprechend gut gelaunt zeigte sich die 83-Jährige schon an der Pressekonferenz am Nachmittag.
Die Britin, die als M in sieben Bond-Filmen weltberühmt wurde, erzählte sogar Anekdoten aus dieser Zeit. «Einmal lud mich der echte Geheimdienst zum Mittagessen ein. Sie wollten mich mit dem Auto abholen, weil alles so streng geheim war. Und dann brauchten sie eine Stunde, bis sie mein verdammtes Haus gefunden haben», erzählte Dench den zahlreich erschienen Medienvertretern aus dem In- und Ausland.
Den stressigen Job als Chefin von 007 hat sie zwar an den Nagel gehängt, ans Aufhören denkt die Schauspielerin trotz ihres hohen Alters aber nicht. Die Arbeit sei wirklich ihr grösstes Hobby, beteuerte sie.
Am Abend schritt die Mimin in einem schwarzen Kleid mit goldenem Umhang über den grünen Teppich. Und bewies auch dort Humor. «Ich schaue nicht gern Disney-Filme. Sie machen mir Angst. Bambi hat meine Kindheit versaut», scherzte sie. Und worauf ist Dame Judi Dench am meisten stolz in ihrer Karriere und in ihrem Leben? «Dass ich seit 61 Jahren arbeite. Und auf meine Tochter, die gerade tolle Kritiken für ihr neues Theaterstück bekommen hat.»