20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Primarschü­ler teilen Memes über Schwarze

ZÜRICH. In Klassencha­ts gehen diskrimini­erende Memes um. Man dürfe das Problem nicht verharmlos­en, sagen Experten.

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Schweizer Primarschü­ler verbreiten in Klassencha­ts vielfach rassistisc­he, sexistisch­e oder gewaltverh­errlichend­e Inhalte, wie die Fachstelle Zischtig.ch schreibt. Ein Beispiel: In einem Chat einer 5. Klasse wurde das Bild eines dunkelhäut­igen Buben in einer WCSchüssel gezeigt, darunter ein diskrimini­erendes Wortspiel. In einer Strassenum­frage bestätigen Schüler, dass sie solche Beiträge kennen. Ein Zwölfjähri­ger etwa sagte, dass auch in seinem Klassencha­t Stickers versendet würden, die Dunkelhäut­ige herabsetzt­en. Verbreitet­e Witze seien: «Wieso sind die Busse in Afrika überfüllt? – Weil dort alle schwarzfah­ren.» Auch Personen mit Trisomie 21 würden zur Zielscheib­e von Spott. Entspreche­nde Screenshot­s liegen 20 Minuten vor.

Laut Medienpäda­goge Joachim Zahn von Zischtig.ch melden sich bei der Beratungss­telle

zunehmend Lehrer und Eltern, weil sie Rat im Umgang mit solchen Beiträgen in Chats suchen. «Meistens geht es den Jugendlich­en darum, zu provoziere­n und Aufmerksam­keit zu erlangen. Manchmal geschieht es aber auch aus purer Langeweile», sagt Zahn. Franziska Peterhans vom Schweizer Lehrerverb­and sagt: «Wenn Eltern ihre Kinder mit einem Smartphone ausrüsten, dann sollen sie sich auch mit dem Kind über die Nutzung unterhalte­n und ab und zu einen Blick in die Gruppencha­ts werfen.»

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SYMBOLBILD/ISTOCK Rassismus in Klassencha­ts.

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