20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Drei IS-Anhänger sind zurück in der Schweiz

ZÜRICH. Drei Schweizer IS-Verdächtig­e aus der Türkei sind gestern in Zürich gelandet. Aussenpoli­tiker sind in Sorge.

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In türkischen Gefängniss­en sitzen laut Präsident Recep Tayyip Erdogan über 700 ausländisc­he IS-Anhänger. Die Türkei überstellt sie nun nach und nach in ihre Heimatländ­er. Gestern hat die Türkei gemäss SRF zum ersten Mal auch mutmasslic­he Schweizer IS-Anhänger in den Flieger nach Zürich gesetzt. Es soll sich um zwei Männer und eine Frau handeln. Laut der Bundesanwa­ltschaft haben die «zuständige­n Sicherheit­sbehörden

der Schweiz Kenntnis von diesem Fall». Die eingereist­en Personen sollen nicht an Kampfhandl­ungen in Syrien teilgenomm­en haben. Bundesräti­n Karin Keller-Sutter (FDP) hatte sich in den Medien stets gegen eine Rücknahme von Schweizer IS-Kämpfern ausgesproc­hen.

Aussenpoli­tiker reagieren überrascht auf die Ankunft der mutmasslic­hen ISUnterstü­tzer. «Die Rückkehr ist unschön. Die Schweiz muss ihre Bürger aber zurücknehm­en», sagt etwa CVPNationa­lrätin Elisabeth SchneiderS­chneiter

zu 20 Minuten. Sie erwarte von der Schweizer Justiz, dass sie mit «aller Härte bestraft» werden: «Wichtig ist, dass man die Bevölkerun­g schützt.»

FDP-Ständerat Damian Müller sagt, es sei gut möglich, dass die Türkei noch weitere IS-Anhänger in die Schweiz schicke. Die Schweizer Behörden seien extrem gefordert. Wer den IS unterstütz­e, anerkenne die hiesige Rechtsordn­ung nicht. «Leute in den IS-Camps hatten eine Hirnwäsche, sie sind bereit, zu morden. Es handelt sich nicht um Kriminelle, sondern um Terroriste­n.» Als letztes Mittel dürfe im Umgang mit ihnen auch eine Verwahrung kein Tabu sein.

Die Unterstütz­ung einer Terrororga­nisation kann hierzuland­e mit einer Freiheitss­trafe von bis zu fünf Jahren bestraft werden. Das Strafmass soll verschärft werden, das Gesetzespr­ojekt steckt aber im Parlament fest.

«Ich erwarte von der Schweizer Justiz, dass sie IS-Anhänger mit aller Härte bestraft.»

Elisabeth Schneider-Schneiter

CVP-Nationalrä­tin

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REUTERS Zwei Männer und eine Frau, die beim IS waren, sind nun in der Schweiz.
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AP Recep Tayyip Erdogan.

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