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Basler Aktivistin­nen zeigen, wo Frauen sexuell belästigt wurden

BASEL. Die Catcallsof­bsl-Aktivistin­nen wollen aufzeigen, wo Frauen überall Opfer sexueller Belästigun­g wurden.

- LEA LOZANO/STEVE LAST

2016 startete das Street-Art-Projekt Catcalls of NYC in New York. Frauen, die auf der Strasse Opfer sexueller Belästigun­g geworden waren, begannen, die ihnen zugerufene­n Sprüche am Ort des Geschehens auf den Boden zu schreiben. Drei Jahre später war es eine weltweite Protestbew­egung, nun ist sie in der Schweiz angekommen. Besonders aktiv sind zwölf Aktivistin­nen, die hinter dem Basler Ableger Catcallsof­bsl stecken. «Viele von uns und unseren Bekannten wurden schon einmal ‹gecatcalle­d›. Nach so einem Vorfall fühlt man sich oft lange unsicher und erniedrigt», so eine der Aktivistin­nen. Die Frauen sind zwischen 17 und 19 Jahre alt. Erhielten sie eine Nachricht, mache sich jeweils eine von ihnen auf den Weg. «Es ist uns wichtig, das Erlebnis der Person an den Tatort zu schreiben, damit man sieht, wo es passiert ist, und um darauf aufmerksam zu machen, dass es überall passieren kann», heisst es seitens der Gruppe. Viele würden gar nicht verstehen, wie schlimm diese Catcalls wirklich seien, so die Aktivistin weiter.

«Oft nehmen Frauen sexuelle Belästigun­g im öffentlich­en Raum als ‹gehört halt dazu› wahr», sagt Corina Elmer, Geschäftsf­ührerin der Frauenbera­tung Sexuelle Gewalt. Die Aktion der Catcallsof­bsl-Aktivistin­nen stuft sie als wichtig ein: «Sie zeigen auf, dass hier etwas passiert ist, was nicht in Ordnung ist.» Elmer fordert auch, Courage zu zeigen: «Wenn man so etwas beobachtet, kann man einschreit­en.»

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INSTAGRAM An diesem Ort ist eine Frau Opfer von sexueller Belästigun­g geworden. Video auf 20minuten.ch: Das halten Frauen von der Protestbew­egung.

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