20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Impfung als Vorwand fürs Blaumachen
ZÜRICH. Weil die CoronaImpfung Nebenwirkungen haben kann, lassen sich viele krankschreiben. Darunter auch Leute ohne Beschwerden.
Die Corona-Impfung geht nicht an allen spurlos vorbei: Einige klagen über Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Fieber. Darum lassen sich viele nach der Impfung krankschreiben – auch wenn es ihnen gar nicht so schlecht geht. Auch in der 20-Minuten-Community haben einige die Gelegenheit genutzt und ein paar Tage blaugemacht nach der Corona-Impfung. Personalexperte Werner Raschle, Inhaber und CEO des Personalvermittlers Consult & Pepper, ordnet die Fälle ein und gibt Tipps. Anna* (23), Beraterin: «Natürlich habe ich blaugemacht nach meiner Impfung. Ich musste schliesslich während meiner Corona-Erkrankung zu Hause arbeiten – obwohl es mir nicht gut ging!»
Das sagt der Experte: «Hierbei handelt es sich um unentschuldigtes Fernbleiben vom Arbeitsplatz. Das ist rechtlich nicht korrekt. Zudem zeigt das Verhalten auch auf, dass es mit dem Arbeitgeber ein paar Differenzen gibt, die nach dem Impfen aus dem Weg geräumt werden sollten. Michi* (28), Lehrer: «Bei uns im Schulhaus fehlen zwei von drei Personen jeweils ein bis drei Tage nach der zweiten Impfung. Von einigen Kollegen weiss ich, dass sie die Impfung so legen, dass sie ein verlängertes Wochenende haben.»
Das sagt der Experte: «Wie man die Impftermine legt, ist in den meisten Kantonen jedem selbst überlassen, und es gibt keine rechtlichen Vorgaben. Bewusst auf ein verlängertes
Wochenende zu hoffen, ist also eher eine Stilfrage. Mutig und richtig ist, die Beobachtungen im Lehrerkollegium anzusprechen, was zweifellos Wirkung haben würde.» *Name von der Redaktion geändert