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Ultraschall-Schuh weist Blinden den Weg
WIEN. Der Blindenstock könnte schon bald der Vergangenheit angehören – und durch einen Schuh ersetzt werden.
BELIEBT Die österreichische Firma Tec-Innovation hat einen Schuh entwickelt, der sagt, wo es lang geht: Der Treter namens Innomake ist seit Kurzem als zugelassenes Medizinprodukt am Markt und soll die Mobilität von blinden und sehbeeinträchtigten Menschen sicherer gestalten.
«Ultraschall-Sensoren an der Schuhspitze erkennen Hindernisse in bis zu vier Metern Entfernung. Die Trägerin oder der Träger wird daraufhin per Vibration und/oder akustischen Signalen gewarnt. Das funktioniert sehr gut und ist auch mir persönlich schon eine grosse Hilfe», sagt Markus Raffer, einer der Gründer von Tec-Innovation und selbst sehbeeinträchtigt.
Zufrieden gibt sich das Team, das sich aus Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Unternehmens und Expertinnen und Experten der Technischen Uni Graz zusammensetzt, damit allerdings nicht. Denn die Sensoren können nur einen engen Bereich in einer Richtung erfassen. Der vorausblickende Schuh kann Hindernisse ausserhalb des Sensorenwinkels nicht erkennen. Trottoirkanten und Stufen, die hinab führen, sind ausserdem eine grosse Stolperfalle, denn sie werden vom Ultraschall nicht als solche erfasst.
Deshalb haben die Entwickler den Schuh bereits um eine
Kamera ergänzt. Denn «nicht nur die Warnung, dass ich vor einem Hindernis stehe, sondern auch die Information, vor welchem ich stehe, ist relevant.»