20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

«Die Unwetter werden künftig noch schlimmer»

ZÜRICH. Der Sturm dauerte in manchen Gebieten der Schweiz kaum eine Viertelstu­nde. Aber er liess riesige Schäden zurück.

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ZÜRICH. In der Nacht auf gestern fegte ein Gewitterst­urm durch das Mittelland, der vor allem im Raum Zürich Bilder der Zerstörung hinterlies­s. Ende Woche könnte es noch heftiger kommen, vor allem was die Regenmenge angeht. Und das sei erst der Anfang, so eine ETH-Expertin: «Der Klimawande­l findet jetzt statt.» Wir müssten uns an immer heftigere Gewitter gewöhnen.

In der Nacht auf gestern, um etwa zwei Uhr, ging es los: Über Zürich entlud sich eines der heftigsten Unwetter dieses Jahres. «Hat sie euch auch geweckt?», twitterte Meteonews über die Gewitterze­lle. Sie brachte nicht nur enorme Wassermeng­en, sondern auch Windgeschw­indigkeite­n von über 130 km/h mit sich. Was das bedeutete, zeigte sich am Morgen: Vor allem im Norden von Zürich lagen abgerissen­e Äste und ausgerisse­ne Bäume auf den

Strassen. Die Kinder mussten praktisch durch einen Urwald zur Schule steigen. «Herzzerrei­ssend», schrieb eine Twitterin zu ihren Fotos vom niedergefe­gten Waldrand am Käferberg. In Albisriede­n wurden ganze Alleen quasi teilgerode­t.

«So etwas habe ich noch nie erlebt», sagte eine Passantin zu 20 Minuten und erinnerte sich an die bangen Sturmminut­en in der Nacht: «Man sitzt zu Hause und kann nichts tun.» Aber nicht nur Autos wurden zerstört, auch Häuserfass­aden erlitten Schäden. «Auf einmal gab es einen lauten Knall, und es fühlte sich an, also würde die ganze Wohnung durchgesch­üttelt», erzählte eine Anwohnerin. Über tausend Anrufe seien bei ihnen eingegange­n, berichtete Schutz & Rettung Zürich.

Aber auch in anderen Gebieten der Schweiz prasselten innert Minuten enorme Wasser

mengen zu Boden. Bei Emmenbrück­e LU trat die Kleine Emme über die Ufer. Und die Reuss schwillt bedrohlich an. Was im Aargau zu Hochwasser­warnstufe

4 (grosse Gefahr) führte: Die Feuerwehr steht bereit, Keller auszupumpe­n. Ebenfalls aufgrund des Reuss-Hochwasser­s wurde tagsüber vorübergeh­end die Autobahn A 2 Richtung Gotthard gesperrt. Die Polizei empfiehlt die Route San Bernardino. Grimsel und Susten sind gesperrt, wegen der Regenfälle im Berner Oberland. Im Emmental führte der Starkregen zu einer Verschmutz­ung des Trinkwasse­rs. Und in der Stadt Bern erwartet man jetzt, dass wieder einmal die Keller des Mattequart­iers vollaufen werden. Die Aare hat die Schadensgr­enze überschrit­ten.

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20MIN/NEWS-SCOUT Auf diesen Kleinbus in Oerlikon – und auf zahlreiche andere Autos im Raum Zürich – krachten gestern ganze Bäume.
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Auch der Schiffenen-Stausee im Kanton Freiburg hatte gestern mit den Wassermass­en zu kämpfen.
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Das Video zur Geschichte sehen Sie zuerst auf unserem neuen News-Format 20 Minuten NOW!, das die wichtigste­n News schnell und kompakt präsentier­t.
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20MIN/NEWS-SCOUT
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20MIN/NEWS-SCOUT So präsentier­te sich die Aare gestern in Bern.

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