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Vater kann Strom nicht mehr zahlen
FLÜH. Ein News-Scout aus Flüh lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern seit Mitte Juli ohne Strom, da er wegen der Corona-Krise lange arbeitslos war.
Ein News-Scout sitzt mit seiner Frau und den gemeinsamen vier Kindern seit Mitte Juli im Dunkeln. Der Alleinverdiener hatte die Stromrechnung von 848 Franken nicht pünktlich bezahlt, da er in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Der Mann arbeitet auf dem Bau und konnte während der CoronaKrise bis Mai 2021 nicht arbeiten. Nun wurde seiner Familie Mitte Juli der Strom abgeschaltet. «Zuerst wollte ich Ende Juli bezahlen», erzählt der Familienvater. Da er zurzeit jedoch nur temporär arbeite, konnte er die
Rechnung noch nicht begleichen. Er verdient etwa 4500 Fr. im Monat. «Der letzte Lohn, den ich erhalten habe, ging für zwei Monatsmieten und die Bezahlung der Krankenkasse seit März von 1800 Franken drauf», erzählt er verzweifelt. Da er voraussichtlich seinen Lohn erst nächste Woche erhalten werde, müssen er und seine Familie so lange im Dunkeln ausharren. «Wir haben viel grilliert letzte Woche, damit wir trotz allem etwas Warmes essen konnten.» Auch müssten sie kalt duschen und den Kaffee mit FondueBrennpaste
aufkochen.
Laut dem Anbieter Primeo Energie braucht es recht viel, bis einem Kunden der Strom abgeschaltet wird. «Auf 180000 Kunden kommen jährlich nur etwa 80 solche Fälle», sagt Mediensprecher Joachim Krebs.
20 Minuten liegen Dokumente vor, die zeigen, wie das Energieversorgungsunternehmen dem News-Scout entgegenzukommen versuchte. Wenn mindestens die Hälfte der Zahlung bis Ende Monat eintreffe, werde der Strom wieder eingeschaltet.