20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Für Schweizer kostet Medi das Achtfache

Die hohen Preise für Medikament­e bezeichnet die oberste Konsumente­nschützeri­n als «pure Abzocke».

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Im Vergleich zu anderen Ländern Europas kosten Medikament­e hierzuland­e oft mehr als das Doppelte oder noch mehr. Besonders krass ist der Unterschie­d bei Generika, wie dem Medikament Atorvastat­in von der Novartis-Tochter Sandoz, das zur Behandlung von Störungen des Fettstoffw­echsels dient. Dieselbe Packung mit 100 x 10-mgFilmtabl­etten des Generikums kostet in der Schweiz 46.94 Franken – in Belgien 6.28 Franken. Damit ist der Preis in der Schweiz 7,5-mal höher, wie eine Auswertung von Santésuiss­e zeigt. Dabei verglich Santésuiss­e die Fabrikabga­bepreise. In der Apotheke kostet die Atorvastat­in-Packung 70.30 Franken in der Schweiz und in Belgien 13.25 Franken, also immer noch mehr als 5-mal so viel. «Medikament­e sind viel zu teuer in der Schweiz», sagt Sara Stalder, Geschäftsl­eiterin der Stiftung für Konsumente­nschutz, zu 20 Minuten. «Die hohen Preise seien «pure Abzocke», so Stalder, «den Pharmaunte­rnehmen gelingt es mit Druck auf die Politik, die Grenzen abzuschott­en, damit kein Import von günstigere­n Präparaten möglich ist.»

Ein SandozSpre­cher erklärt die Preisunter­schiede mit den Preisvorga­ben des BAG, die für kassenpfli­chtige Medikament­e gelten. Faire Preise seien die Voraussetz­ung, dass die Versorgung­ssicherhei­t gewährleis­tet sei. Würde das Preisnivea­u sinken, wären die Schweizer Generikahe­rsteller, angesichts des kleinvolum­igen Schweizer Markts und der hohen schweiz-spezifisch­en Anforderun­gen, im internatio­nalen Wettbewerb benachteil­igt.

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